Luxemburg - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner erwartet, dass die EU-AußenministerInnen in naher Zukunft Schlussfolgerungen zu Afghanistan verabschieden werden. "Wir müssen nach außen ein klares Signal zur Unterstützung des Bonn-Prozesses und der Notwendigkeit der verstärkten Koordinierung der internationalen Hilfszusagen aussenden", sagte die Außenministerin am Montag im Vorfeld des am Nachmittag stattfindenden Treffens der EU-Außenminister mit dem afghanischen Außenminister Abdullah in Luxemburg. Passage in Bonner Abkommen Im Bereich Frauen und Frauenrechte wollte die Ministerin bei dem Treffen darauf drängen, dass Frauen auf politischer Ebene in den Wiederaufbauprozess voll eingebunden sind. Die Außenministerin möchte in den Schlussfolgerung der EU zu Afghanistan eine eigne Passage für die Beteiligung von Frauen bereits in der Emergency Loya Jirga im Juni im Sinne des Bonner Abkommens erreichen. Wünschenswerte 25 Prozent Die Ministerin hatte kürzlich mit der afghanischen Frauenministerin und stellvertretenden Regierungschefin Sima Samar in Wien eine Unterredung geführt, in der diese ihre Vorstellung einer Teilnahme von ca. 25 Prozent Frauen bereits in der für Juni vorgesehenen Loya Jirga als wünschenswert nannte. Für die Außenministerin ist diese Loya Jirga ein entscheidender Meilenstein im politischen Wiederaufbauprozess gemäß Bonner Abkommen vom 5. Dezember 2001. Sie soll die Grundlage für den Übergang von einer Interimsadministration zu einer Übergangsregierung sein. Nach Angaben der Außenministerin gibt es jüngste Berichte aus Afghanistan, dass tatsächlich mehr als 10 Prozent, nämlich mindestens etwa 160 von 1.500 Nominierten der Loya Jirga Frauen sein werden. (APA)