Washington - Forscher haben in Südeuropa die vermutlich größte Ameisenkolonie der Welt entdeckt. Die Kolonie erstrecke sich über 5.760 Kilometer entlang der Küste von der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens, erklärte das Forscherteam aus Frankreich, Dänemark und der Schweiz. Sie bestehe aus Millionen von Nestern mit Milliarden Individuen der Art Argentinische Ameise, die miteinander kooperierten.90 Prozent der Tiere angestammter Arten werden verdrängt "Es ist interessant zu beobachten, wie ein neues Habitat sich auf die soziale Organisation einer Art auswirkt", sagt Laurent Keller von der Universität Lausanne in der Schweiz über die europäische Kolonie der südamerikanischen Art. Die Kooperation ermögliche es der Kolonie, viel schneller zu wachsen als gewöhnlich. Es gelänge den Ameisen so, fast 90 Prozent aller anderen Ameisenarten in ihrer Umgebung zu verdrängen. Laut Keller kam die Argentinische Ameise 1920 mit Pflanzenimporten nach Europa. Untereinander keine Kämpfe Normalerweise kämpfen Angehörige verschiedener Nester miteinander. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass in diesem Fall die genetische Verwandtschaft so groß sei, dass Ameisen aus verschiedenen Nestern von unterschiedlichen Königinnen einander erkennen. Setzten sie dagegen die Ameisen mit Angehörigen einer kleineren, in Katalonien entdeckten Kolonie zusammen, fingen die Ameisen an zu kämpfen. Langfristig könnte der Erfolg der Kolonie allerdings ihr eigenes Ende verursachen, vermutet Keller. Der Grund dafür sei die abnehmende Verwandtschaft zwischen den Königinnen und den Arbeiterinnen, die sie aufziehen. (APA/AP)