Wien
Wiener Baupolizei: Erste Etappe der Reform abgeschlossen
Gebietszentrum West seit März in Betrieb
Wien - Wiens Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SP) hat am
Donnerstag die erste Etappe der Reform der Wiener Baubehörde
präsentiert: Die erste Gruppe, die Gebietsgruppe West, arbeitet seit
März an ihrem neuen Standort in Wien-Ottakring, Spetterbrücke 4, und
ist für die Bezirke 12 bis 17 zuständig. Die derzeit 16 Außenstellen
der Baubehörde sollen in den nächsten Jahren auf vier Zentralen
zusammengefasst werden. Das wesentliche Ziel der Organisationsreform
sei es, die technische Ausrüstung und Schulungstätigkeit zu
vergrößern, bzw. "Wissen zu bündeln", sagte Faymann. Eine interne Analyse, bei der Schwächen der Baupolizei, bedingt
durch die vielen kleinen Außenstellen, festgestellt wurden, habe zur
nunmehrigen Reform geführt, so Faymann. Schwierigkeiten bei der
Abwicklung von Bauanträgen oder etwa Nachschulungen bei
Krankenständen oder Karenzierungen seien die Folge gewesen. In der
Gebietsgruppe West arbeiten nunmehr 48 Mitarbeiter, darunter 30
Baureferenten. Die interne Abwicklung sollte also effizienter
vonstatten gehen, zeigte sich Faymann überzeugt.
Als weitere Schritte werden die Bezirke 2, 20, 21 und 22 zur
Gebietsgruppe Ost in der Dresdner Straße zusammengefasst werden. Die
Bezirke 3, 4, 5, 6, 7, 10, 11 und 23 werden zur Gruppe Süd in der
Favoritenstraße zusammengeführt. Diese Reformschritte sollten bis
spätestens Frühjahr 2003 umgesetzt sein. Als letzter Schritt soll
dann die Gebietsgruppe Wien Innen-Nord für die Bezirke 1, 8, 9, 18
und 19 zuständig sein.
Jährlich werden in Wien rund 15.000 Bauansuchen gestellt. Dazu
kommen rund 1.400 Aktivaufträge. Sie betreffen Baumaßnahmen zur
Absicherung bzw. Instandsetzung von Gebäuden. Die Reform soll eine
einheitliche Rechtsauslegung gewährleisten und für kundenfreundliche
Abwicklung für Bauwerber und Anrainer sorgen, versprach Faymann.
Der Bereich der Baupolizei sei einer dieser Bereiche, "wo Undank
der Weltenlohn sei", sagte Faymann. Die Mitarbeiter hörten nie ein
Dankeschön, wohl gerieten sie aber ins Kreuzfeuer der Kritik, wenn
etwas nicht nach den Vorstellungen der Bauwerber passiere. Die Pläne
seien zudem komplexer geworden, man müsse auf minderheitengerechte
oder etwa ökologische Bauweise Rücksicht nehmen, meinte der
Ressortchef.
Diese vielfältigen Aufgaben sollen nunmehr auch durch die
"Wissenbündelung" erleichtert werden bzw. für verbesserte
Arbeitsbedingungen für die Angestellten sorgen. Eine Stadt lebe von
der korrekten Abwicklung der Belange ihrer Bürger und das gelte
insbesondere für die Baubehörde, sagte Faymann. (APA)