Inland
Regionalliga statt Weltklasseuni
Oppositionspolitiker fordern Gehrer zum Umdenken bei Uni-Reform auf
Wien/Salzburg - Die Kritik der Opposition an der geplanten
Universitätsreform hält an. Salzburgs SPÖ-Vorsitzende Gabi
Burgstaller forderte am Sonntag von Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer (ÖVP) die Rücknahme des Gesetzesentwurfs. Der Grüne
Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald forderte ein "breites Umdenken"
ins Sachen Universitätsreform. "Was Ministerin Gehrer den Universitäten zumuten will, hat mit
meinem Verständnis einer modernen Bildungseinrichtung überhaupt
nichts zu tun. Sie schafft damit keine Weltklasse-Unis, sondern führt
sie in die Regionalliga", kritisierte Burgstaller den
Gesetzesentwurf der Bildungsministerin. "Die Vertreter der
Universität Salzburg haben völlig zu Recht die Rücknahme des Entwurfs
für das neue Universitätsgesetz 2002 gefordert", so Burgstaller.
Rückschritte
"Völlig konträr zu ihren Versprechen betreibt die
Bildungsministerin mit diesem Entwurf eine Entdemokratisierung der
Unis, bürdet ihnen noch nicht abschätzbare Mehrkosten auf und
katapultiert Lehre und Forschung in Österreich damit um Jahrzehnte
zurück", stellte die Salzburger SPÖ-Vorsitzende fest. Nach der
Einführung der Studiengebühren im Vorjahr sei der Gesetzesentwurf ein
neuerlicher Rückschritt in der Hochschulpolitik.
"Eine Schwalbe macht noch keinen
Sommer"
Der Wissenschaftssprecher der Grünen, Grünewald, begrüßt zwar die
Ankündigung von Gehrer, bei der Besetzung des Universitätsrates auf
die Bevorzugung des Ministeriums zu verzichten. Aber er stellte am
Sonntag in einer Aussendung fest: "Eine Schwalbe macht noch keinen
Sommer", nötig sei "breites Umdenken". Außerdem sei völlig unklar,
wie Gehrer ihre Ankündigung gegenüber dem Koalitionspartner FPÖ
durchsetzen könne.
Gehrers Kritik an Streiks gegen die Uni-Reform wies Grünewald
zurück: "Wenn über Monate Vorschläge und Kritik von Universitäten und
Opposition ignoriert und Argumente nicht gehört werden, ist der
Streik ein legitimer Akt der Notwehr." (APA)