London - Albanische und serbische Umweltgruppen haben ein Internet-Projekt zum Schutz der Umwelt im Kosovo gestartet. Ziel des elektronisches Netzwerkes ist es laut Umweltgruppen, über das Internet die Umweltproblematik infolge des Kosovokonflikts zu thematisieren. Die kriegerischen Auseinandersetzungen haben ihre Spuren in verschmutzten Flüssen, gerodeten Wäldern und einer Smog verhangenen Hauptstadt des Kosovos, Pristina, hinterlassen, berichtet die BBC.Das Projekt wird von Blerim Vela vom regionalen Umweltzentrum für Zentral- und Osteuropa in Pristina koordiniert. "Den meisten Menschen ist das Umweltproblem unbekannt", so Vela. Durch das elektronische Netzwerk soll das Problem einen breiteren Zugang finden, erklärt Vela die Idee der Vernetzung. Laut dem Koordinator war das Vorhaben aufgrund des jahrelangen Misstrauens mit Schwierigkeiten verbunden, was sich bereits in einem Workshop im vergangenen Januar zeigte. Serbische Umweltschützer mussten erst zur Teilnahme bewegt werden. Erstmals nach drei Jahren ist eine Nicht-Regierungsgruppe nach Pristina gereist. Die Website namens Sharri.Net soll bereits im Juni starten. Die Finanzierung des elektronischen Netzwerkes erfolgt durch das norwegische Umweltministerium und das niederländische Außenministerium. Eine zentrale Stelle in Pristina ermöglicht allen Umweltgruppen freien Zugang zum Internet. Derzeit stehen vier Computer zur Verfügung, bei denen es sich um Second-Hand-Modelle eines niederländischen Privatunternehmens handelt. In den vergangenen Jahren gab es einen einzigen Internet-Service-Provider in Jugoslawien, nur wenige im Kosovo lebende Albaner hatten Zugang zum Internet. "Erst seit es vier Provider gibt, ist es der Bevölkerung möglich, den Service zu nutzen und eigene Webseiten zu kreieren", so Vela abschließend. (pte)