Seit kurzem liegt im Bundeskanzleramt ein schriftlicher Bericht über die Überprüfung dieser Förderung vor. "Für den Bundeskanzler" hielt der zuständige Beamte darin fest, dass festgestellt worden sei, dass "das Geburtshaus von Dr. Karl Renner zur Gänze geschleift und auf diesem so entstandenen Bauplatz sowie auf dem an der Rückseite mit dem ursprünglichen Geburtshaus angrenzenden und dem daneben liegenden Grundstück ein modernes Gemeindezentrum mit Mehrzwecksaal, Bürgermeisteramt u.s.w. errichtet wurde".
Lediglich in einem Teil des neuen Gemeindezentrums sei "ein repräsentatives Stück Mauerwerk, Gebälk, Tür, Fenster, Dach u.s.w. aus dem Geburtshaus als Gedenkstätte eingebaut" worden.
Aus Sicht des Bundeskanzleramtes erscheine es daher angebracht, nur diese "Gedenkstätte" als "dem Verwendungszweck nahekommend zu interpretieren". Dies würde aber bedeuten, dass rund 260.000 Euro zurückgefordert werden müssten.
Helmut Zilk ist empört: "Da gibt es nichts zum zurückfordern. Da will irgendwer Unruhe stiften. Dass ich von der Rückforderung nichts weiß, zeugt ja von der Unseriosität dieser Aktion. Das Haus war baufällig und nicht mehr zu sanieren." Dass nun ein Mehrzwecksaal samt Bürgermeisteramt auf dem Grundstück des Geburtshauses stehe, gehe in Ordnung. Zilk: "Ein Begegnungszentrum ist ganz im Sinne Karl Renners."