Colombo - Tausende Menschen haben am Dienstag in Sri Lanka gegen den Waffenstillstand mit den tamilischen Rebellen protestiert. Sie folgten einem Aufruf der oppositionellen marxistischen Partei, die die Vereinbarung der Regierung mit den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) als zu großes Zugeständnis kritisiert. Die rund 10.000 Demonstranten brachten den Verkehr in der Hauptstadt Colombo weitgehend zum Erliegen. Seit der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens am 22. Februar hat die Regierung unter anderem ein Handelsembargo gegen die LTTE aufgehoben und Hilfe für Industrie und Landwirtschaft im Rebellengebiet zugesichert. Die marxistische Partei kritisiert jedoch, dass die LTTE die Zugeständnisse zur weiteren Aufrüstung nutzen könnten. Regierung und Rebellen wollen sich Mitte Juni zu Friedensgesprächen treffen. Zuletzt fanden in Sri Lanka vor sieben Jahren Friedensverhandlungen statt, die aber ergebnislos abgebrochen wurden. In dem Bürgerkrieg sind seit 1983 mehr als 64.500 Menschen getötet worden. Die Minderheit der hinduistischen Tamilen fühlt sich von der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen diskriminiert und verlangt eine Selbstverwaltung für ihre Hauptsiedlungsregionen im Norden und Nordosten der Insel. (APA/AP)