Wien - Der Dokumentation des Gesundheitsberufes Drogist hat sich ein neues Museum in Wien-Währing verschrieben. Rund 10.000 Exponate wie Bücher, Geräte, Kuriositäten und Dokumente über Heilkräuter, Chemikalien und Drogen können dort nach Voranmeldung besichtigt werden. Der Drogistenberuf entwickelte sich vor über hundert Jahren aus dem Materialwarenhändler. Aus Mangel an fertigen Produkten für die Gesundheits- und Schönheitspflege bzw. technischer Produkte für Fotografie, Haushalt oder Pflanzenschutz hatten Drogisten für ihre Kunden Rohstoffe auf Lager und übernahmen im Lauf der Zeit die Produktion der gewünschten Artikel. Aus Naturstoffen wie Pflanzenteilen, Mineralien, Chemikalien und vielen Hilfsmitteln erzeugten sie Heilkräutermischungen und extrahierten Drogen, ein damals noch positiv besetzter Begriff. Aus alten Kräuterbüchern übernahmen sie das Wissen von Gelehrten, "wogegen ein Kraut gewachsen ist". Sie profilierten sich als Gesundheitsexperten des kleinen Mannes. Die Exponate wurden über Jahrzehnte von Mitgliedern des Vereines angestellter Drogisten und von Mitgliedern des Österreichischen Drogistenverbandes gesammelt. Für Interessenten bzw. für Führungen von Schulklassen wird das Museum nach Bedarf geöffnet.(APA)