Arbeiter verurteilte das zwar umgehend als "parteipolitischen Missbrauch seiner Person", was FP-Klubobmann Martin Strutz postwendend als "Pflichtübung" wertete. Doch viele in der Kärntner SPÖ sind wütend ob der blauen Instrumentalisierung. Sie befürchten, dass damit ein weiteres Signal zu einer generellen Öffnung der Klagenfurter SPÖ - Arbeiter ist auch Vorsitzender der stärksten Sektion in der Landeshauptstadt - in Richtung FPÖ gesetzt wurde.
Bereits vor kurzem war das Gerücht aufgetaucht, Sozialdemokraten und Freiheitliche könnten einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten nominieren. Und der sollte Arbeiterkammerdirektor Erwein Paska, ein enger Freund von Arbeiter, sein.
Arbeiter selbst will seine Aktion mit Haider jedoch "keinesfalls" so verstanden wissen: "Mir geht es um den Erhalt der Arbeitsplätze und sonst um gar nichts."
Parteichef und Krankenhausreferent Peter Ambrozy beteuert, nichts von dem Pakt gewusst zu haben, ist sich aber der fatalen Optik bewusst, zumal Arbeiter ja auch Mitglied des Kärntner Untersuchungsausschusses ist, der Jörg Haiders Auslandsreisen überprüfen soll.
Immer öfter versucht Haider neuerdings, die früher so heftig attackierte SPÖ politisch zu umarmen. So sorgte auch ein Haider-Inserat in der SPÖ-nahen Kärntner Tageszeitung für heftige Aufregung. Dort lachte er im roten Sakko vom Farbtitelblatt und verwies auf seine wirtschaftspolitischen Erfolge für Kärnten. Daraufhin hagelte es heftige Proteste von Lesern und SP-Funktionären. Auch SPÖ-Bundeschef Alfred Gusenbauer zeigte sich bei einem Kärnten-Besuch darüber empört. Die Redaktion der Kärntner Tageszeitung versuchte daraufhin, das Inserat abzuwehren, man musste sich jedoch dem Vertragspartner Mediaprint beugen.