vinorama
Die renommierte Tiroler Weinhandelsfirma Vinorama und der Standard veranstalteten heuer zum zweiten Mal in Folge die Ausscheidung um den besten Weinkenner im Lande. In zwei Vorrunden wurden zwölf Finalisten ermittelt (je vier aus Tirol/Vorarlberg, Kärnten/Steiermark, Oberösterreich/Salzburg, Wien/Niederösterreich/ Burgenland), die dann im Haus der Musik Weine erkennen, ihr Weinwissen unter Beweis stellen und sinnvolle Beschreibungen erstellen mussten. Der das am besten konnte, war Manfred Tinhof aus Eisenstadt, im Vorjahr bereits zweitplatziert. der Standard: Bei Ihrer Vorstellung sagten Sie, dass Sie vom Bier- zum Weintrinker geworden wären. Wieso passierte das? Manfred Tinhof: In meinem Freundeskreis wurde eben einfach nur Bier getrunken, und der Wein war ja auch noch nicht so berühmt damals, gerade einmal dazu gut, um sich zu betrinken. Plötzlich habe ich dann an einer Piemont-Reise teilgenommen, das war im Herbst 2000, und da habe ich mich dann für das Thema Wein zu interessieren begonnen. Ich habe auf der Weinakademie in Rust gleich das Basisseminar, das Aufbauseminar und das Diplomseminar gemacht - so wenig mich der Wein früher interessiert hat, so intensiv ist das dann geworden, zum Leidwesen meiner Familie. Wie sieht das private Weinleben eines Bekehrten abseits der Studien aus? Zu meinem 36. Geburtstag hat mir meine Frau einen Weinkeller geschenkt, und da sind jetzt schon ein paar Hundert Flaschen drin, hauptsächlich Österreich und Italien, Norditalien und Toskana, um genau zu sein. Und wie werden Sie nach dieser intensiven Zeit der Vorbereitungen nun mit dem Thema Wein umgehen? Einfach nur trinken? Der Wein soll schon einen wichtigen Teil in meinem Leben einnehmen, halt jetzt ohne Lernstress und ohne Prüfungen. Beruflich könnte ich mir die Beschäftigung mit Wein aber allerhöchstens als Teilzeitjob vorstellen. Oder selber einen herstellen? Mit einem Freund gemeinsam bewirtschafte ich 0,3 Hektar Welschriesling-Weingarten. Wir versuchen halt, das Beste da rauszuholen. Sie waren jetzt zum zweiten Mal dabei und haben gewonnen. Werden Sie noch einmal beim Bewerb um den Weinkenner des Jahres antreten? Ich werde es nimmer machen. Es war toll, aber auch sehr anstrengend. Wein ist mir wichtig, aber nicht die Hauptsache. derStandard/rondo/26/4/02