Linz – Wirbel herrscht derzeit um die Rockgruppe "Die Hinichen". Die "extrem ordinären" Texte seien gekennzeichnet von Ausländer- und Frauenfeindlichkeit, so Dagmar Andree, Vorsitzende des Linzer Frauenhauses. Im Titel "Wir mischen auf im Frauenhaus" sieht sie einen Aufruf zur Gewalt und zog nun mit der Einschaltung der Staatsanwaltschaft die Konsequenzen. Reaktion der Bandmanagerin, Jutta Stanzel: In dem Text sei nichts Bösartiges, "wer keinen Humor hat, ist ein armer Mensch".

Die fünf Mitglieder der laut Eigendefinition "ordinärsten Bänd von Wien" – stammen aus Wien und Niederösterreich. "Kostproben" aus dem Frauenhaus-Lied würden die Gewaltbereitschaft verdeutlichen, so Andree. "Oft is die Oide deppat, sie spüt emanzipiert. Dann is es oft das Beste, wann man ihr ane schmiert" und "... die Hüttn wird niedabrennt". Wenn man bedenke, dass im Schnitt in Österreich pro Monat zwei Frauen von ihren Lebensgefährten ermordet werden, bringen diese Texte das Fass zum Überlaufen, ärgert sich Andree. Stanzel kontert: Es gehe ja nicht um misshandelte Frauen, die Zuflucht im Frauenhaus suchen, sondern um jene, "die diese Einrichtung als Druck gegen ihre Männer verwenden". Früher hätten die Frauen gedroht: "Ich geh zu meiner Mutter zurück", jetzt sei es halt das Frauenhaus, so die Managerin.

Da die anderen "Songs" – laut Andree – "nur so von Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus strotzen", will das Frauenhaus mit der Einschaltung der Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen "Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen" und wegen "Verhetzung" erwirken. In den Texten stecke sehr viel Wahrheit, verteidigt sich Stanzel, "manchmal ist sie halt grob verpackt".

Laut Alois Lißl von der Sicherheitsdirektion für Oberösterreich werde derzeit die Homepage der "Hinichen" wegen Verdachts der Wiederbetätigung und Fremdenfeindlichkeit vom österreichischen Innenministerium und vom deutschen Bundeskriminalamt geprüft. (APA)