Wien - Kabas glaubt der Unschuldsbeteuerung Kreißls Der Wiener FP-Obmann Hilmar Kabas zeigte sich indessen befriedigt, dass gegen ihn in der Spitzelaffäre keine Anklage erhoben wird. Vor Journalisten betonte er am Rande der Wiener Gemeinderatssitzung zudem, dass er der Unschuldsbehauptung seines ehemaligen Landesparteisekretärs Michael Kreißl Glauben schenke: "Er hat gesagt, es ist nichts dran, es wird sich alles in Luft auflösen. Das glaube ich ihm." Zu den Vorwürfen gegen ihn selbst sagte Kabas: "Ich habe von vornherein gesagt, dass ich unschuldig bin, dass das eine unglaubliche Medienkampagne war, der ich zum Opfer gefallen bin." Das kommende Verfahren wollte er nicht weiter kommentieren: "Wir leben in einem Rechtsstaat, und jetzt wird man dann sehen, wie dieses Verfahren verlaufen wird." Vom Vorwurf gegen Kreißl, dass es im Zusammenhang mit der so genannten "Operation Spring" - einer österreichweiten Drogenrazzia Ende Mai 1999 mit dem ersten "großen Lauschangriff" - zur Weitergabe von vertraulichen Informationen sowie Amtsmissbrauch bzw. Anstiftung zum Amtsmissbrauch gekommen sein soll, werde nichts übrig bleiben, zeigte sich Kabas überzeugt. Die FPÖ habe ihre damaligen Zeitungsinserate, in denen vor einem Anstieg des Drogenhandels in Wien gewarnt wurde, auch nicht auf Grund solcher Informationen geschaltet. Kabas: Kleindienst ist "zentraler Baustein"

Josef Kleindienst, den Aufdecker der Affäre, bezeichnete er als "zentralen Bausteine dieser Kampagne". Ob es zu einer Verurteilung des karenzierten Polizisten kommen könnte, wollte Kabas nicht beurteilen. Auch bei der Frage, ob Kleindienst Informationen weitergegeben haben könnte, gab er sich vorsichtig: "Das kann ich nicht sagen. Er behauptet es." Zu angeblich der FPÖ zugespielten Informationen meinte er nur: "Mir sind derartige Vorgänge nicht bekannt."

Auch ob Kreißl und Kleindienst "Bauernopfer" der Affäre seien, wollte Kabas nicht beurteilen. Er wolle sich in ein schwebendes Verfahren nicht einmischen. Schließlich habe es genügend Vorverurteilungen auch gegen ihn selbst gegeben.(APA)