EU
PKK-Nachfolgeorganisation droht EU
Wegen Aufnahme in die Terrorliste der EU - "Wir sind bereit zum äußersten Widerstand"
Istanbul - Die PKK-Nachfolgeorganisation KADEK hat ihre
Aufnahme in die EU-Terrorliste als "Kriegserklärung an das kurdische
Volk" gewertet und "äußersten Widerstand" angekündigt. "Die Aufnahme
in die Terrorliste wird als Entscheidung zum Krieg aufgefasst",
zitierte die PKK-nahe Zeitung "Özgür Politika" am Dienstag das
KADEK-Vorstandsmitglied Osman Öcalan. "Wir sind bereit zum äußersten
Widerstand; darauf muss jeder vorbereitet sein." Mit der Aufnahme der PKK in die Liste der als terroristisch
eingestuften Organisationen leite die EU einen neuen Krieg ein, der
"Hunderttausende das Leben kosten" werde, hieß es in der auch vom
PKK-Sender Medya-TV ausgestrahlten Erklärung. "Wir machen Europa
dafür verantwortlich", betonte Öcalan, der Bruder des in der Türkei
inhaftierten PKK- und KADEK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan. "Das
kurdische Volk muss Europa als für den Krieg verantwortlich
betrachten." "Niemand soll glauben, dass die kurdische
Befreiungsbewegung ebenso unterdrückt werden kann wie das
palästinensische Volk von Sharon", sagte Öcalan. "Die PKK ist keine
PLO." Im Unterschied zur Palästinensischen Befreiungsorganisation
seien die Kurden "überall in der Welt", erklärte Öcalan. Das
kurdische Volk sei damit in der Lage, "die ganze Welt ihr Tun
bereuen" zu lassen.
Die EU hatte am Montag in Brüssel beschlossen, die PKK und ihre
Nachfolgeorganisation KADEK auf ihre Liste terroristischer
Organisationen aufzunehmen, worauf die Türkei schon lange drängt. Die
PKK hatte Anfang dieses Monats ihre Selbstauflösung und
Rekonstituierung als KADEK (Kongress für Freiheit und Demokratie
Kurdistans) verkündet. Die Türkei hatte dies als Versuch bewertet,
der Einstufung als Terrororganisation zu entgehen. (APA)