Warschau - Mit mehr als 200 Jahren Verspätung ist am Donnerstag in Warschau bei Anwesenheit des polnischen Präsidents Alexander Kwasniewski und führenden Vertretern der katholischen Kirche der Grundstein für eine monumentale Kathedrale mit einem Fassungsvermögen von mehr als 1500 Personen gelegt worden. Das polnische Parlament hatte bereits 1791 den Bau eines "Tempels der Göttlichen Vorsehung" zur Feier der ersten demokratischen Verfassung des Landes beschlossen; die Teilung Polens verhinderte dann die Ausführung. 1998 beschloss das katholisch dominierte polnische Parlament, mit dem Sakralbau die "1989 wiedererlangte Freiheit, das 20-jährigen Pontifikat von Papst Johannes Paul II. und 2000 Jahre Christentum" zu feiern. König Stanislas August Poniatowski hatte 1791 bereits den Grundstein gelegt, bevor die Aufteilung des polnischen Staatsgebiet unter Russland, Preußen und Österreich im Jahr 1793 den Baubeginn verhinderte. Nach der erneuten Unabhängigkeit Polens 1918 wurde das Bauvorhaben wieder aufgegriffen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und die Ausbreitung des Kommunismus in Polen setzten aber auch diesem Anlauf ein Ende. Beim nunmehrigen dritten Anlauf sollen die Kosten von rund 28 Millionen Euro durch Spenden aufgebracht werden. (APA)