Linz - Der "Rabenmuttertag" wird am Mittwoch zum achten Mal gefeiert - wie jedes Jahr als Pendant zum Muttertag (heuer der kommende Sonntag, 12. Mai). Er soll auf die Situation berufstätiger Frauen aufmerksam machen und steht immer unter einem Motto. "Zeit für Kinder" lautet es dieses Mal.In Oberösterreich haben die SPÖ-Frauen und die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen dazu eine Fragebogenaktion durchgeführt. 414 Bögen wurden zurückgeschickt. "Teilzeit - aber wann?", wollten sie von Berufstätigen, fast alles Mütter, wissen. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: 75 Prozent der Befragten wollen nur am Vormittag arbeiten. Jede dritte Frau könnte sich vorstellen, für ihren Wunschjob auch nachmittags zu arbeiten. Grund: Mangel an Kinderbetreuung Es ist aber nicht der Wille, der den Frauen fehle, ab 14 Uhr zu arbeiten. Sondern: Zwei Drittel finden keine Betreuungseinrichtung für den Nachwuchs. Schon die Arbeiterkammer registrierte diesen krassen Mangel. Sie präsentierte im November des Vorjahres einen landesweiten Kinderbetreuungsatlas. Aus diesem geht hervor, dass es in 42,5 Prozent der oberösterreichischen Gemeinden nur einen halbtags geöffneten Kindergarten gibt oder einen, der über die Mittagszeit schließt. Von Krabbelstuben für die bis Dreijährigen ganz zu schweigen. Je älter die Kinder werden, desto eher zeigen sich die befragten Mütter in der Umfrage jedoch bereit, auch an Nachmittagen zu arbeiten. Das Arbeitszeitmodell "Teilzeit" bedeutet aber generell für die Berufstätigen in den oberösterreichischen Unternehmen halbtags. (ker/DER STANDARD, Printausgabe 08./09.05.2002)