Kunst
"Bank Job" in der BAWAG Foundation
Neue Werke des amerikanischen Konzeptkünstlers Richard Jackson
Wien - Die BAWAG Foundation präsentiert erstmals in
Österreich Werke des amerikanischen Konzeptkünstlers Richard Jackson.
Die Ausstellung "Bank Job" ist bis 30. Juni zu sehen und
präsentiert vor allem neue Arbeiten Jacksons. Im Mittelpunkt stehen
vier Installationen, die er speziell für die Ausstellung angefertigt
hat. "Trophy Room", "Three Bears", "Bed Room" und "Accidents in
Abstract Painting". Weiters sind Zeichnungen und Modelle von
vergangenen und künftigen Aktionen zu sehen. Der 1939 in Sacramento, Kalifornien geboren Jackson zählt mit
Bruce Nauman und Richard Tuttle zu einer Künstlergeneration, deren
Interesse besonders dem Entstehungsprozess eines Kunstwerks gilt.
Geprägt wurde er vor allem von Jackson Pollocks abstraktem
Expressionismus. Jackson erweckte in den frühen Siebzigern die
Aufmerksamkeit des Kunstmarktes, als er sich mit neuen
Wahrnehmungsweisen flächiger Gemälde beschäftigte. In der Folge
verlagerte er sein Interesse auf das skulpturale Potenzial der
Malerei. Im heutigen Pressegespräch betonte Jackson, sich selbst
immer noch als Maler zu verstehen. "Es kommt nur auf die Art der
Betrachtung an", sagte er.
Malmaschinen
Charakteristisch für Jacksons Arbeitsweise sind das planvolle
Herangehen und die langen Vorbereitungsphasen. Er macht jeden
Handgriff selbst - "weil es sonst nicht ehrlich wäre". Sein Oeuvre
umfaßt Zeichnungen, Modelle, Skulpturen, Installationen und
Performances. Seit den Neunzigern konstruiert er am liebsten
Malmaschinen wie Autos, Flugzeuge oder Glasfibertiere, die
stellvertretend für den Künstler Farbe verschütten, versprühen oder
drucken. Für Jackson, der heute in Sierra Madre lebt, ist der Gestus
eines Zeichens bedeutender als das Zeichen selbst.
Die neuen Installationen in der BAWAG Foundation zeichnen sich
durch Witz und Raffinement aus. "Bed Room" ist ein von Jackson selbst
gebautes und mit Farbe beschüttetes Schlafzimmer mit Doppelbett und
Lampen; "Trophy Room" soll die Sammelwut der modernen Kunstsammler
ironisieren. In einer durch ein kleines Fenster einsichtigen Kammer
gibt es Flaschen, Lampen und tierische Jagdtrophäen zu sehen. "Ich
bin selbst Jäger, aber würde mir niemals Trophäen aufhängen",
erzählte Jackson, der seine Installationen u.a. bei den Biennalen in
Lyon 1997 und in Venedig 1999 zeigte. "Genauso wenig muss ich mich
mit Kunst umgeben, obwohl ich welche mache".
"Three Bears" ist eine witzige Malmaschine aus drei lebensgroßen
Plastikbären, die durch Flaschen Farbe verspritzen. Und "Accidents in
Abstract Painting" schließlich besteht aus einer von Jackson gebauten
Modell-Cessna, die bei einer künftigen Aktion in eine Wand krachen
soll, auf welcher die Titelworte geschrieben stehen werden. "Der Ort
steht noch nicht fest, das ist heute eher schwierig in Amerika",
meinte Jackson.
(APA)