New York - Der Verfassungsrechtler Paul Szasz, ein gebürtiger Wiener, ist am 30. April in Germantown (US-Staat New York) im Alter von 72 Jahren an Krebs gestorben, meldete am Dienstag die "New York Times". Szasz hatte nach seiner Pensionierung bei den Vereinten Nationen im Auftrag der UNO an der Ausarbeitung der Verfassungen von Namibia und Bosnien-Herzegowina mitgearbeitet. 1989 ging er für die UNO als Rechtsberater der Transition Assistance Group, die mit der Vorbereitung der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika beauftragt war, in das südwestafrikanische Land. Namibia proklamierte im März 1990 seine Unabhängigkeit. Von 1992 bis 1995 war Szasz Rechsberater der beiden internationalen Vermittler im Jugoslawien-Krieg, Cyrus Vance (USA) und Lord Owen (Großbritannien). In dieser Eigenschaft half er mit, die Verfassung von Bosnien-Herzogowina auszuarbeiten. Szasz kam am 12. Juni, 1929 in Wien zur Welt. 1938 zogen er und seine Familie nach Ungarn und 1941 wanderten sie in die USA aus. An der Cornell University beendete er 1956 sein Rechts-Studium. Von 1958 bis 1966 war Szasz Rechstberater der Internationalen Atomenergieorganisation in Wien und von 1966 bis 1971 arbeitete er in der Rechtsabteilung der Weltbank in Washington. Danach wurde er zum Sekretär des International Center for Settlement of Investment Disputes berufen. 1983 trat Szasz in die Rechtsabteilung der UNO in New York ein. Dort half er bei der Gründung des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung und der Internationalen Entwicklungsorganisation mit. 1989 ging er in den Ruhestand.(APA)