Im Uni-Rat sitzen keine "Politgranden, sondern Fachleute" - Unis sollen sich durch Studiengebühren mit den "besten der Welt" messen können
Redaktion
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Wien - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) erhält bei
ihren Plänen zur Universitätsreform Rückendeckung durch Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V). Mit den "alten Zöpfen", wie der
Pragmatisierung, der Staatslenkung und dem alten Dienstrecht, könne
man dem Konkurrenzdruck der besten ausländischen Unis nicht
standhalten, erklärte Schüssel in der Tageszeitung "Die Presse"
(Freitag-Ausgabe). Er verweist auf erfolgreiche Ausgliederungen wie
den Tiergarten Schönbrunn und die Marchfeld-Schlösser, wo mit einem
eingefrorenen Budget "die Qualität um Lichtjahre" gesteigert worden
sei.
"Keine Politgranden"
Laut "Presse" betonte Schüssel, dass die Universitäten nun sogar
ein um die Studiengebühren aufgestocktes Budget bekämen und sich
damit mit den besten Universitäten der Welt messen könnten. Zur
Kritik an der Zusammensetzung des fünfköpfigen Universitäts-Rats
sagte Schüssel: "Solange Steuergelder - und zwar beachtliche Summen -
verwendet werden, ist es völlig klar, dass Fachleute wie bei einem
Aufsichtsrat eingesetzt werden." Die Universitäten von morgen würden
sich auch einer gewissen Evaluierung und Kontrolle stellen müssen -
sowohl durch die Regierung als auch durch die Studierenden. Das finde
er selbstverständlich. "Kein Mensch denkt daran, dass da irgendwelche
Politgranden sitzen, sondern Fachleute", so der Bundeskanzler.
Kein Verständnis zeigt Schüssel für den Vorwurf, durch die Reform
werde die Mitbestimmung stark reduziert. Er habe regelmäßig die
Klagen der Uni-Lehrer gehört, man habe Hunderte Stunden in Sitzungen
verbracht, in denen man besser lehren und forschen könnte. "Jetzt
fällt dieser Leerlauf in den Gremien weg, und nun wird demonstriert,
dass alles so bleibt, wie es ist." "Seltsam" findet es der Kanzler,
"dass Studenten auf die Straße gehen, um für die Vergangenheit zu
demonstrieren." Durch die Uni-Reform könnten die Hochschüler schauen,
was mit ihrem Geld geschieht, ob die Qualität der Lehre und der
Einrichtungen stimmt, ob es genügend Prüfungstermine gebe.
(APA)
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