Wien - "Es läuft jetzt recht gut, mehrheitlich wurden die Mängel beseitigt." Nach einem dreiviertel Jahr "mühevollen" Insistierens auf Maßnahmen, die einen barrierefreien Zugang für Menschen mit Behinderungen zum Museumsquartier (MQ) ermöglichen, ist Manfred Srb vom Behindertenberatungszentrum Bizeps doch zufrieden.Im August des Vorjahres war der Ärger von Behindertenvertretern groß, als sie feststellen mussten, dass beim Bau des 2 Milliarden teuren Kulturareals auf ihre Bedürfnisse kaum Rücksicht genommen worden war: Toiletten unsachgemäß installiert, unerreichbare Türglocken, erhöhte Zugänge, kein Blindenleitsystem. DER STANDARD berichtete ausführlich. Diese Mängel wurden nun großteils beseitigt, wie in einer gemeinsamen Erklärung seitens MQ und Behindertensprechern festgehalten wird. Um 74.000 Euro wurden zusätzlich Behindertenparkplätze eingerichtet, elektronische Türöffner angebracht, der Eingang Breite Gasse wird 2003 mit einem Lift versehen, ein Blindenleitsystem wurde versuchsweise installiert. Der Vollausbau dieser Orientierungshilfe aus dem MQ-Budget sei aus Kostengründen aber unmöglich, meint Sprecherin Daniela Enzi. Man erhoffe Finanzhilfe aus dem Sozialministerium ("Behindertenmilliarde"). Geldzusagen gab es nach Bekanntwerden der Mängel auch von SP-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokory. Er verfüge über "ein Reservebudget für Baumängel" teilte er damals mit. Angetastet wurde es für Behindertenanliegen noch nicht. Die Bereitschaft Kosten zu tragen, bestehe nach wie vor, teilte eine Sprecherin mit. Und an diesem Punkt ärgert sich Manfred Srb gleich wieder: "Aber auf meine Briefe diesbezüglich hat der Stadtrat nicht reagiert." (aw - DER STANDARD, Print, 11.05.2002)