Kunst
Weg vom Image einer Magistratsabteilung
Die Museen der Stadt Wien befinden sich auf einem "guten Weg": Mailath-Pokorny präsentierte die neue kaufmännische Leiterin
Wien - Auf einem "guten Weg von der Magistratsabteilung hin
zu einem Stadtmuseum für Wien" befinden sich für Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny die Museen der Stadt Wien. Seit Jahresbeginn wird die Institution als "wissenschaftliche Anstalt
öffentlichen Rechts" geführt. Der zukünftige Direktor wird derzeit in
in- und ausländischen Zeitungen ausgeschrieben und soll mit 1. 4.
2003 seine Funktion aufnehmen. Die kaufmännische Leiterin
Der Öffentlichkeit präsentiert wurde die neue kaufmännische
Leiterin Angelika Röhr, die mit 1. Juni ihr Amt antreten wird. Sie
betrachtet die Administration als "akzessorische Tätigkeit, die zwar
nicht bedeutunglos ist, jedoch nicht sicht- und spürbar sein darf".
Die Museen der Stadt Wien seien am "Anfang eines
Migrationsprozesses", den es als "gemeinschaftliche Aufgabe" unter
Einbeziehung der Mitarbeiter der Museen zu bewältigen gelte. Röhr
wird in ihrer Funktion das Jahresbudget der Museen in der Höhe von
rund 12,54 Millionen Euro verwalten, dessen jährliche Valorisierung
um 1,43 Prozent im Museumsgesetz festgeschrieben ist.
Ausgliederung habe sich als richtig erwiesen
Für Mailath-Pokorny hat sich die Ausgliederung als "richtig
erwiesen". Durch die Ausschreibung des Direktors soll diese
organisatorische Zäsur als "Chance" genützt werden, verschiedene
Personen in den Diskussionsprozess über die Zukunft der Museen
einzubinden. Es soll eine "öffentliche und transparente
Vorgehensweise" durchgeführt werden.
Maillath-Pokorny: "Wir krempeln nicht alles um"
Die Ausschreibung sei "in keiner
Weise" aus Misstrauen gegen den derzeitigen Leiter, Günter Düriegl,
geboren, betonte Mailath-Pokorny. Es sei wichtig, den Weg Düriegls
fortzusetzen und ein "Stadtmuseum" zu positionieren, das noch mehr
"auf aktuelle Entwicklungen der Stadt reagiert". Aber: "Wir krempeln
nicht alles um". Die "einzigartige Schausammlung" werde auch
weiterhin im Mittelpunkt stehen. Jedoch soll in Zukunft das
"kulturelle Kapital der Stadt" noch stärker sichtbar gemacht werden.
Maillath-Pokorny wünscht sich Dreiervorschlag
Die Ausschreibung endet am 12. 7. (12 Uhr). Das Kuratorium der
Museen der Stadt Wien wird nach Hearings Ende August "einen oder mehrere Kandidaten, gereiht oder ungereiht" der Landesregierung vorschlagen, erläuterte
Kuratoriums-Vorsitzender Thomas Lachs. "Aus Erfahrung klug" will der Kulturstadtrat das Kuratorium ersuchen, "nach Möglichkeit" einen Dreiervorschlag zu erstellen,
obwohl das Museumsgesetz dies nicht vorschreibt. (APA)