Die frühen Abstimmungsniederlagen der Walfang-Befürworter haben das Klima in Shimonoseki nicht eben verbessert: Der isländische Delegierte Stefan Asmundsson ärgerte sich nach der neuerlich abgelehnten Aufnahme seines Landes als stimmberechtigtes Mitglied der IWC heftig über das Verhalten der Walfang-Gegner.Zorn Insbesondere kritisierte er die USA, welche für die Bewerbungen von Neumitgliedern zuständig sind. Die USA hätten die Bewerbungen von sechs Staaten rasch abgefertigt, Islands Neuaufnahme jedoch aufgeschoben. Asmundsson sprach von einem "Zirkus". Island war mit einer knappen Mehrheit von 25 zu 20 abgelehnt worden und behält somit bloßen Beobachter-Status. Es hatte die IWC 1992 im Streit verlassen, weil es mit der damals noch wesentlich eindeutigeren Anti-Walfang-Linie der Kommission nicht einverstanden war. 2001 war es schon einmal mit dem Antrag auf Vollmitgliedschaft (also inklusive Stimmrecht) gescheitert - unter anderem weil es sich weigerte, das Walfang-Moratorium von 1986 zu unterzeichnen. In diesem Punkt hat Island seine Linie allerdings inzwischen ein wenig aufgeweicht. "Achse der Intoleranz" Eine Gruppe kleiner Entwicklungsländer forderte die IWC indes zur Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs auf. Elf Länder aus der Karibik, Ozeaniens und Afrikas nannten die Staaten, die gegen Walfang sind, eine "Achse der Intoleranz". Walfanggegner würden oft damit drohen, die lebenswichtige Tourismusindustrie dieser kleinen Länder zu boykottieren. (red)