Inland
Private Medizinuni in Salzburg
LH Schausberger will in nächsten Wochen Finanzierung fixieren - Akkreditierungsdokument schon fertig
Salzburg - Die medizinische Privatuniversität in Salzburg
könnte bereits 2004 den Lehrbetrieb aufnehmen. Das sagte Salzburgs
Landeshauptmann Franz Schausberger in einem Interview mit der APA.
Die Vorbereitungen seien bereits sehr weit fortgeschritten. Einziges
Hindernis sei derzeit noch die Frage der Finanzierung. Die
Errichtungskosten selbst seien nicht das Problem, sondern der
laufende Betrieb, an dem sich die öffentliche Hand mit 40 Prozent
beteiligen muss. Betreiber der Universität wird eine Stiftung. Die Akkreditierungsunterlagen seien ein "umfassendes Dokument"
geworden, in dem schon alles bis ins Detail ausgearbeitet sei. Dieses
Dokument werde in den nächsten Wochen beim Akkreditierungsrat
eingereicht, der für die Anerkennung der Privatuniversität zuständig
ist. Sobald diese Hürde übersprungen ist, sei sie eine "ganz normale,
anerkannte medizinische Universität". Der Abschluss gelte überall.
Standort der Hochschule seien die Landeskrankenanstalten, wo es ja
schon viele Hörsäle gibt. Die Investition betreffe ein neues
Verwaltungsgebäude. Und auch die Professoren seien vorhanden, da an
den Landesspitälern schon seit Jahren nur mehr habilitierte Ärzte
Abteilungsleiter werden können.
Praxisnähe
Laut Schausberger soll es eine "Universität der ganz anderen Art"
werden, wo sehr praxisnah gelehrt und auch studiert werden soll. "Der
Bedarf ist sehr groß an einer völlig anderen medizinischen
Ausbildung." Das Neue sei, dass es um das so genannte
Bed-side-Teaching gehe, also das Lehren und Lernen am Bett, so
Schausberger. "Mit den Ärzten direkt die Erfahrung sammeln."
"Außerdem wird garantiert, dass man nicht - so wie jetzt im Schnitt -
acht Jahr benötigt, sondern dass man tatsächlich in fünf Jahren
fertig sein kann."
Pro Jahrgang sollen 50 Studierende nach einer Eignungsprüfung
aufgenommen werden. Für die Ausbildung gibt es ein
Vier-Säulen-Modell: Ganzheitliche Medizin, Ernährungsmedizin,
Altersforschung und Medizinethik.
Bei der Finanzierung der laufenden Kosten wird ein Anteil von 40
Prozent durch die Öffentliche Hand (Land, Stadt und Landgemeinden)
gefordert, und darum werde er sich in den nächsten Wochen bemühen, so
Schausberger. Für die Errichtung sind Kosten von insgesamt rund zehn
Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren veranschlagt. Das sei aber
nicht das Problem, weil das an den Landeskrankenanstalten erfolge.
Zum laufenden Betrieb (rund 9,5 Mill. Euro pro Jahr) müsse die
öffentliche Hand 40 Prozent beitragen, das sind etwa 3,8 Mill. Euro.
Das restliche Geld komme über Studiengebühren und Forschungsprojekte
herein. (APA)