Kunst
Roland Rainer-Kleiderständer im Handel
Vom Stadthallen-Inventar wurden 60 Stück vor Verschrottung bewahrt und werden nun nach und nach im Designhandel auftauchen
Wien - Kleiderablagen, die Architekt Roland Rainer 1956 für die Wiener Stadthalle entworfen hatte, waren im Herbst vergangenen Jahres anläßlich der Neugestaltung außer Dienst gestellt worden. Das beauftragte Design-Büro Podgorschek ersetzte sie aus funktionellen Gründen durch neue Garderobeständer aus Edelstahl: Die seien besser stapelbar und verfügten über Rollen. Von den alten Kleiderablagen wurden etwa 80 Stück bedauerlicherweise verschrottet, etwa 60 davor gerettete Stück werden restauriert in den Designhandel kommen: Davon werden zehn Stück am 20. Juni in einer Verkaufsausstellung beim einschlägigen Fachgeschäft
"Lichterloh"
erhältlich sein, ein Kleiderständer soll im Rahmen der Wiener Kunstauktionen versteigert werden. Das Österreichische Museum
für Angewandte Kunst möchte ein Stück in seine Sammlung integrieren.
Rainer bedauerte den "Stilbruch": "Ähnlich war es mit meinen Stapelsesseln für die
Stadthalle. Die sind auch ausgetauscht worden. Damals wusste ich
allerdings davon. Nachher hat sich gezeigt, dass die Stapelsessel
durchaus noch brauchbar waren." Mittlerweile werden die Sessel wieder
hergestellt und gelten als gefragte Design-Klassiker (freilich auch mit Neigung zu durchbrechenden Rückenlehnen und einem Kreuzschmerzen verursachenden Sitzkomfort - Anm. eines Besitzers). (APA/red)