Kunst und Kultur
"Der Film hat mir das Leben gerettet"
Von der Hure bis zur Prinzessin: Claudia Cardinale schlüpfte in 150 verschiedene Frauenrollen
Cannes - Die italienische Filmdiva hat
nach ihren eigenen Worten nur durch das Kino aus ihrer
Verschlossenheit und Sprachlosigkeit herausgefunden. "Das Kino hat
mir das Leben gerettet", sagte die 63-Jährige Italienerin am Freitag
beim Filmfestival von Cannes. Sie sei früher "introvertiert" gewesen
und nicht mit sich selbst zurecht gekommen. "Durch das Kino bin ich
150 verschiedene Frauen gewesen - von der Hure bis zur Prinzessin." Cardinale stellte sich hinter das Projekt, das älteste Kino der
Welt in der Stadt La Ciotat an der Côte d'Azur zu retten. Das "Eden"
sei ein "mythischer Ort", an dem die Gebrüder Lumiere ihre
cineastischen Anfänge gemacht hätten. Gerne habe sie sich als Patin
zur Verfügung gestellt, um mit Jeanne Moreau und Jean-Louis
Trintignant im Unterstützerkomitee mitzuwirken. Der am 15. Juni 1889
eingeweihte "Eden"-Kinosaal in La Ciotat soll mit Spenden vor dem
Verfall gerettet werden.
Cardinale spielte unter anderem in Federico Fellinis
"Achteinhalb", Sergio Leones Italo-Western "Spiel mir das Lied vom
Tod" und Werner Herzogs "Fitzcarraldo" mit Klaus Kinski.
(APA)