Wien - Die FPÖ ist in der Frage uneins, ob Sozialsprecher Reinhart Gaugg nach seiner Kür zum Vize-Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) als Nationalratsabgeordneter zurücktreten muss oder nicht. Gaugg: "Lebe ich in einer Demokratie oder in einer grünen Diktatur?" Am kleinen U-Ausschuss zur Schließung öffentlicher Einrichtungen, dessen Vorsitzender Gaugg ist, nahm der FPÖ-Sozialsprecher am Mittwoch jedenfalls trotz Protesten von SPÖ und Grünen teil. Die Opposition forderte Gaugg auf, den Vorsitz sofort zurückzulegen. Gaugg meinte dazu lediglich: "Lebe ich in einer Demokratie oder in einer grünen Diktatur?" - Und auf eine weitere Frage meinte Gaugg, er habe lediglich korrekt seine Bewerbung um den Posten des stellvertretenden Generaldirektors der PVA gemacht und dem nichts hinzuzufügen. Schweitzer: Falls PVA-"Fulltime-Job", muss Gaugg Mandat zurücklegen Innerhalb der FPÖ stößt das Vorgehen Gauggs aber offenbar mehrheitlich auf wenig Gegenliebe. So glaubt FPÖ-Generalsekretär Karl Schweitzer, dass Gaugg sein Nationalratsmandat zurücklegen wird, wenn sich der Posten des Vize-Generals der PVA als "Fulltime-Job" herausstellen sollte. Schweitzer konzedierte zwar, dass rein formell keine Unvereinbarkeit bestehe, sollte sich aber nach Vorliegen eines Leistungskatalogs heraus stellen, dass die Ausübung des Abgeordneten-Mandats nicht mehr zielführend sei, werde Gaugg sein Mandat sicherlich zurücklegen. Die von der Parteilinie abweichende Meinung von Sozialminister Herbert Haupt, der einen Rückzug Gauggs nicht für nötig hält, sind für Schweitzer "ein eindeutiger Beweis", dass es im Vorfeld der Bestellung zu keinen Absprachen mit dem Minister gekommen sei. Schöggl würde verzichten Der steirische FP-Landeschef Leopold Schöggl forderte Gaugg indirekt zum Rückzug auf. "Ich an seiner Stelle würde spätestens bei Amtsantritt (als PVA-Vize-General) auf das Mandat verzichten". Und weiter: "Ich wäre es der Partei schuldig". (APA)