Riga - Nach dem Grand-Prix-Sieg Lettlands begann man am Montag in der Hauptstadt Riga darüber zu rätseln, wie das Pop-Großereignis im kommenden Jahr im eigenen Land finanziert und organisiert werden kann. Regierung und staatliches Fernsehen trafen hastig zu Sondersitzungen zusammen - erstes Ergebnis: Ministerpräsident Andris Berzins unterschrieb ein Dekret zur sofortigen Arbeitsaufnahme der Einsatzgruppe "Eurovision Song Contest 2003 Latvia". In der wird Arvids Babris als der vermutliche Produzent der Show eine maßgebliche Rolle spielen. Der Grand-Prix-Chef beim lettischen Staatsfernsehen sieht derzeit vor allen ein Problem: Geld. "Die Kosten des Grand Prix in Estland waren höher als die jährlichen Staatszuschüsse für unseren Sender", beschrieb Babris am Montag das Dilemma. Umgerechnet knapp acht Millionen Euro hatte die Ausrichtung der Show am Samstag in Estland gekostet. Ein Fünftel des Betrags schoss die Regierung dort zu, ein großer Batzen kam von der Vereinigung der Europäischen Übertragungsgesellschaften (EBU). Sponsoren aus der Wirtschaft, Einnahmen durch den Ticketverkauf und private Spenden schlossen die Budgetlücken in Tallinn. Song-Sponsering Der Grand-Prix-Sieg von Marie N ist den Politikern ihres Landes und ihrer Heimatstadt Riga jedenfalls umgerechnet umgerechnet knapp 35.000 Euro wert. Der Stadtrat von Riga entschied am Montag, der erfolgreichen Sängerin eine Geldprämie von 10.000 Lats (17.480 Euro) zukommen zu lassen. Man wolle sich damit "bedanken für die Werbung, die Marija Naumova für Riga und Lettland geleistet hat", sagte ein Sprecher. Am Dienstag will auch die lettische Regierung bei ihrer Kabinettssitzung über eine weitere 10.000-Lats-Prämie entscheiden. Die Zustimmung zum Vorschlag des Kulturministeriums gilt als sicher, da Ministerpräsident Andris Berzins, der sich als Eurovision-Fan bezeichnet, bereits sein Ja signalisierte. Der baltische Staat lässt traditionell auch international erfolgreichen Sportlern Geldgeschenke zukommen. Bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen von etwa 170 Lats wird Marie N jetzt in Lettland zur Großverdienerin. (APA/dpa)