Wien - Die Richtervereinigung veranstaltet kommenden Montag eine Enquete zur geplanten Auflösung des Jugendgerichtshofes (JGH).

"Die Enquete dient dazu, das Problem umfassend zu beleuchten, was ja bisher vom Minister nicht gefördert wurde", erklärte Präsidentin Barbara Helige. Im Gegensatz zu den Expertengesprächen des Ministeriums in der Vorwoche sei diese Veranstaltung öffentlich, damit "sich die Öffentlichkeit ein Bild machen kann", so Helige. Auf dem Podium werden unter anderem Jugendrichter Norbert Gerstberger und der Wiener Strafrechtler Frank Höpfel sitzen.

Unterstützung kommt auch von den Betriebsausschüssen der Wiener Gerichte. Sie haben in einer einstimmig gefassten Resolution die "Aussetzung der überfallsartig getroffenen Entscheidung" über die Auflösung des JGH gefordert. Die Richter mahnen eine breite Diskussion ein. In den Betriebsausschüssen sind die gewerkschaftlich organisierten Richter vertreten. (APA)

(DER STANDARD, Printausgabe, 31.5.2002)