"Von Wien aus in die ganze Welt" - , so stellten sich 1998 die Gründer der österreichischen Design- und Werbeagentur section.d - Robert Jasensky, Max Haupt-Stummer und Herbert Winkler ihren Marktauftritt vor. Heute steht section.d für klassisches Print- und Editorial Design, Advertising, Webdesign und Corporate Communication in den Bereichen Lifestyle, Mode und Interiordesign. Ein fixes Team von 25 Mitarbeitern kooperiert mit einem internationalen Netzwerk von etwa 130 kreativen Köpfen - darunter Journalisten, Illustratoren und einer Menge Art Directors. Gearbeitet wird per E-Mail-Kontakt, wobei sich jedes Mitglied selbst organisiert und eigene Deadlines setzt. Zwischeninstanzen werden kurz gehalten und die Hierarchie ist flach. "Lediglich die Zeitverschiebung steht uns manchmal etwas im Weg", lächelt Haupt-Stummer. Expansionskurs Nach der Eröffnung einer Niederlassung in Hamburg folgte Ende letzten Jahres eine in Lausanne. Hinzugekommen ist nun ein Büro in Sydney. "Unser Ziel ist, gutes Design zu entwerfen, das jeder versteht", erklärt Jasensky. Die Liste der Kunden im klassischen Werbebereich reicht von Stiefelkönig, Keli, Högl bis Interio und Bipa. Im Editorial Design ist section.d mit - unter anderem - dem Telekom-Magazin .copy, der Theaterzeitung des Wiener Burgtheaters, Vorspiel, sowie der Frauenzeitschrift Maxima und den Magazinen von Bestcard oder Don Gil vertreten. Doch zurück an den Start, wie alles begonnen hat: Die Geschichte klingt einfach, - drei Österreicher, die sich im Ausland kennen gelernt haben, kehren nach Wien zurück und setzen ihre Geschäftsidee um. An internationaler Erfahrung mangelte es den Gründern nicht: Der Absolvent der Wiener Werbeakademie Jasensky war unter anderem. bei Ogilvy & Mather in Frankfurt tätig, Haupt-Stummer verbrachte mehr als drei Jahre in London, wo er bei einigen Designagenturen im Corporate-Identity-Bereich sein Talent unter Beweis stellte. Winkler war damals und ist auch heute noch Creative Director des in London ansässigen Lifestylemagazins wallpaper*. Geschäfte in Australien "Dort habe ich auch erste Kontakte zum damaligen stellvertretenden Art Director Jonnie Vigar geknüpft - heute ist er Geschäftsführer unseres jüngsten Standbeines in Australien", so Winkler. Das Geschäft "down under" habe sich überraschend entwickelt, - "innerhalb der ersten sechs Wochen hatten wir den Auftrag von L'Oréal, ein Packaging Design zu entwerfen, hinzu kam ein Vertrag, mit der viertgrößten australischen Bank Westpac, das Kundenmagazin Vive mit einer Auflage von sechzigtausend Stück zu gestalten", erzählt Winkler. Doch eines steht fest: Egal wie viel die drei Entrepreneuere zu tun haben, an eine Abkehr vom Savoir-vivre denken sie nicht: "Wir halten an unserem ,Nine-to-five-Rhythmus' fest, denn Kreativität entsteht durch Spaß am Leben", konstatiert Haupt-Stummer. (Silvia Stefan/DER STANDARD, Printausgabe, 8./9.6.2002)