Kopenhagen/Wien - Asylanten, denen wegen krimineller Handlungen oder "Erschwerung des Asylverfahrens" im dänischen Flüchtlingslager Sandholm die Freiheit entzogen wird, leben gefährlich: Laut einem Online-Artikel der Zeitung "Berlingske Tidende" vom Mittwoch spricht ein offizieller Bericht unter anderem davon, dass die Insassen ihr Geschirr in der Toilette abwaschen müssen und keine Möglichkeit für ein tägliches Bad gegeben ist. Amtsarzt Niels Bloch Jespersen sagte der Zeitung, durch die Zustände sei ein hohes Ansteckungsrisiko für lebensgefährliche Erkrankungen wie Tuberkulose gegeben. Jespersen, der den Bericht vor Kurzem präsentiert hatte, sagte, es sei nicht verantwortbar, dass bis zu 30 Menschen eine Toilette teilen müssten. In Zellen, die für maximal drei Personen vorgesehen seien, würden aus Platzmangel bis zu fünf eingesperrt. Der Bericht wurde nach einem Inspektionsbesuch im April des Jahres verfasst und enthält eine Forderungsliste mit zehn notwendigen Maßnahmen, die für die Erfüllung der dänischen Gesundheitsrichtlinien in dem Flüchtlingslager erforderlich sind. Die Zustände in Sandholm seien bereits früher vom Folterkomitee des Europarates kritisiert worden heißt es in dem Zeitungsbericht. Die verantwortliche Behörde, die Direktion für Kriminalvorsorge, hat unterdessen eine Verbesserung der Zustände in Sandholm zugesagt. (APA)