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Der Leopold/Loeb-Fall - zwei Jugendliche, die sich zusammenfanden, den perfekten Mord zu begehen - diente schon öfters als Vorlage, für Alfred Hitchcocks Rope (1948) und Richard Fleischers Compulsion (1959).

Nun auch für Murder by Numbers / Mord nach Plan, inszeniert von Barbet Schroeder (Barfly), der sich mit diesem Thriller (wieder) als routinierter Studiohandwerker erweist: Sandra Bullock spielt den energischen Cop (unter Kollegen: "die Hyäne"), die nicht DNA-Proben, sondern ihrer Intuition vertraut, die sie einem Trauma verdankt.

Zeitlich elliptisch dazu: Die Planung der Tat zweier Burschen (Ryan Gosling, Michael Pitt), die Absinth und Nietzsche schlecht vertragen. Sie bleiben zielgruppenorientierte Poseure, das homoerotische Verhältnis wird vernachlässigt. Ihre (falsche) Indizienkette scheitert an ausgekotztem Kaviar, der Film daran, dass er sich mehr für konventionelle Wendungen als für ambivalente Charaktere interessiert. (DER STANDARD, Printausgabe, 28.6.2002)