Wien - Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F) bringt
in einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" eine neue Facette in
die Diskussion um die Sanierung der Krankenkassen. Der FP-Politiker
kann sich vorstellen, die Träger von Bauern, Gewerbetreibenden und
Beamten zusammenzufassen. Eine weitere Option für ihn ist eine Fusion
diesser Versicherungen mit den Gebietskrankenkassen.
Das System mit Kassen für Beamte, Bauern, Gewerbetreibende oder
Eisenbahner habe sich aus dem Ständestaat entwickelt und sei in einer
Zeit, wo auch Arbeiter und Angestellte angeglichen wurden, nicht
mehr zeitgemäß, erläutert Waneck seinen Vorstoß: "Wir brauchen ein
einheitliches System für alle österreichischen Versicherten und einen
bundesweiten Leistungskatalog".
Den Konflikt in der ÖVP um das Kassenpaket mit der (temporären)
Umschichtung von Geldern der "reichen" an die "armen" Träger sieht
der Staatssekretär als "regionales Problem." Es sei schwer zu
verhandeln, wenn sich eine Seite mit Drohungen in eine irreversible
Situation hineinmanövriere. Generell sei ein Strukturausgleich
notwendig. "Es gibt Kassen mit schlechten Ausgangspositionen, die es
nie schaffen, auch wenn sie sich noch so plagen." Dazu gehöre auch
die (von der Koalition zuletzt heftig kritisierte) Wiener Kasse.
(APA)