Wien - Ein klares Bekenntnis zur kontrollierten Forschung an Embryonen sowie zur Präimplantationsdiagnostik legte Wiens Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann am Samstag anlässlich eines round-table Gespräches auf der 18. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie ab. "Österreich sollte sich nicht vor der Forschung an embryonalen Zellen verschließen. Wir forschen an verstorbenen Menschen, die ihr Leben bereits gelebt haben - ich sehe nicht, warum an embryonalen Zellen, die für In-Vitro-Fertilisation gewonnen wurden, dann aber nicht eingepflanzt wurden - selbstverständlich unter kontrollierten Bedingungen und mit Zustimmung der potentiellen Eltern - nicht geforscht werden sollte. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Ergebnisse der Forschung häufig ein Segen für kranke Menschen sein können", so Pittermann. Es sei nicht einzusehen, warum es klüger sein sollte, etwas zu verwerfen anstatt daran zu forschen. Eine rigide gesetzliche Regelung in Österreich bewirke, dass embryonale Zellen zur Forschung importiert würden. Die Präimplantationsdiagnostik werde in vielen europäischen Ländern bereits angewandt, weil sie für die Frauen schonender ist als ein Schwangerschaftsabbruch. "Wohlhabende mit Befürchtungen lassen den Eingriff bereits jetzt im Ausland durchführen - für einkommensschwächere Frauen bleibt in Österreich nur der Abbruch", kritisiert Pittermann. (red)