Vor sieben Jahren wurde das Projekt Tanzende Türme im Linzer Gestaltungsbeirat erstmals vorgestellt – und seither mehrfach abgelehnt. Zuletzt war das 2022 der Fall, als die Türme noch einige Meter höher ausfielen. Vor wenigen Tagen gab es nun aber grünes Licht für die drei Hochhäuser beim Barbarafriedhof, die 94, 72 und 51 Meter in die Höhe wachsen werden.

Die Linzer Skyline ist in den letzten Jahren in die Höhe gewachsen, nun kommen drei weitere Hochhäuser dazu.
Kneidinger / Stögmüller Architekten

Zwei der von den Linzer Architekturbüros Stögmüller und Kneidinger geplanten Türme werden Wohnbauten, einer wird ein Hotel beherbergen. Die zweigeschossigen Sockelzonen werden mit Nahversorgung und Gastronomie bespielt – auch für Zehrungen nach Begräbnissen, die auf dem nahen Friedhof stattfinden.

Zwar sei man auch 2017 schon sehr weit in der Planung der drei Türme gewesen, erzählt der Architekt Jörg Stögmüller. In der Detailplanung habe man in den letzten Jahren aber noch viel nachgeschärft. Auch weil das von der Stadt so gewünscht wurde, etwa was den öffentlichen Mehrwert angeht. Auch das Thema Entsiegelung sei heute ein viel größeres Thema als noch vor einigen Jahren, sagt Stögmüller. 1400 Quadratmeter werden auf dem Areal entsiegelt. Und eine ursprünglich geplante Wohnstraße wird es nicht geben. Stattdessen sei mehr Wert auf Fußgänger- und Radfreundlichkeit gelegt worden.

Förderbare Wohnungen

Das Linzer Modell kommt bei den Tanzenden Türmen des Bauherrn Joachim Pawelka erstmals zur Anwendung. 30 Prozent der 331 Wohnungen, die hier entstehen, müssen diesem Modell zufolge förderbar sein, also dem Förderkatalog des Landes entsprechen. Nun kann die Baubewilligung für das Projekt beantragt werden. Rund eineinhalb Jahre werde die Bauvorbereitung laut Stögmüller dauern, mit einem Baustart rechnet er im Herbst 2025 oder Anfang 2026.

Die Kritik an den Türmen verstummt dennoch nicht. Den Linzer Grünen ist die Bebauungsdichte zu hoch. Die Hochhäuser brauche es "sicher nicht", kommentierte auch Stadtplaner und Gemeinderat Lorenz Potocnik (Linz Plus). Dennoch: "Das Projekt hat sich über die Jahre vor allem im Sockelbereich und bei der Tiefgarage positiv entwickelt." (zof, 1.5.2024)