Wien – Menschen mit Behinderungen gehen seltener wählen als Menschen ohne Behinderungen, stellte eine Umfrage des Forschungsbüros Menschenrechte der Lebenshilfe 2019 fest. Einer der wichtigsten Gründe für die niedrigere Wahlbeteiligung sei fehlende Informationen über Politik – darauf macht die inklusive Plattform "Andererseits" aufmerksam.

Es fehle an barrierefreien Angeboten für Menschen mit Behinderungen – insbesondere zur EU-Wahl. Abhilfe soll jetzt der eigens entwickelte Online-Fragebogen Wahlchecker.at schaffen.

Die Plattform
Die Plattform Wahlchecker.at soll eine Orientierungshilfe für die EU-Wahl geben.
Andererseits

Der Wahlchecker richtet sich laut der Plattform "an alle Wahlberechtigten in Österreich, denn auch Menschen ohne Behinderungen fühlen sich gerade zur EU nicht ausreichend informiert". Laut einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) fühlen sich 52 Prozent der Wiener und Winerinnen "eher schlecht" oder "sehr schlecht" über das EU-Parlament informiert, heißt es.

Auf Wahlchecker.at können 15 Fragen zu EU-Angelegenheiten beantwortet und mit den Positionen der Parteien verglichen werden. Die Fragen beziehen sich etwa auf Klimaschutz, Inklusion oder Migration. Bei der Entwicklung wurde besonders auf Barrierefreiheit geachtet, so "Andererseits". An der Erstellung des Fragebogens waren Journalistinnen und Journalisten mit und ohne Behinderungen sowie Expertinnen und Experten für Leichte Sprache, barrierefreies Graphikdesign und IT beteiligt.

Bei "Andererseits" machen Menschen mit und ohne Behinderung Journalismus. Das Medium veröffentlichte kürzlich ein EU-Magazin in leichter Sprache. (red, 17..5.2024)