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Jackson Pollocks No. 5 aus dem Jahr 1948 führt die Liste der offiziell bekannten Deals um die teuersten Kunstwerke der Welt an. Für 140 Millionen Dollar (Gegenwert 2006: 109,22 Mio. Euro) vermittelte Sotheby's Starauktionator und Leiter der Abteilung für zeitgenössische Kunst das Werk in einem so genannten "Private Deal" an einen amerikanischen Sammler. Der Benchmark für diesen Wert war österreichischer Provenienz ...

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... konkret Gustav Klimts Portrait Adele Bloch-Bauer von 1907. Nach jahrelangen Verhandlungen hatte das Belvedere diese Ikone der österreichischen Kunstgeschichte zusammen mit anderen Werken des Künstlers 2006 an Maria Altmann (rechts im Bild sitzend) restituiert. Für 135 Millionen Dollar (Gegenwert 2006: 107,15 Mio. Euro) fand die Goldene Adele in Ronald S. Lauders Museum (links im Bild, Neue Galerie New York) eine neue Heimat. Das Auktionshaus Christie's half bei der Finanzierung. Ob Lauder diesen Betrag - entsprechend amerikanischer Steuerbestimmungen - auch bei seiner Einkommenssteuererklärung in Abzug brachte, ist nicht bekannt.

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5. Mai 2004, Tatort der Auktionssaal bei Sotheby's in New York: Mit Pablo Picassos Garçon à la Pipe durchbrach erstmals ein Kunstwerk offiziell die magische 100-Millionen-Dollar-Marke. Stolze 104,16 Millionen Dollar (Gegenwert 2004: 84,83 Mio. Euro) bewilligte ein anonymer Bieter für das 1905 datierte Gemälde aus der so genannten rosa Periode des Künstlers. Im Euro-Ranking hält es Platz 1, im Dollar-Ranking wurde es vor kurzem überholt ...

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... denn auf den Tag genau sechs Jahre später setzte sich Picassos Nu au plateau de sculpteur mit 106,48 Millionen Dollar an die Spitze (entsprechend des tagesaktuellen Wechselkurses Kurses aber mit 81,99 Mio. Euro auf Platz 2).

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Das teuerste Gemälde der Sparte Alte Meister liegt auf Platz 3 und war österreichischer Herkunft. Das Massaker der Unschuldigen (Der Kindermord von Bethlehem) galt ursprünglich als Arbeit Jan van den Hoeckes. Forschungen der Sotheby's Experten ergaben schließlich, dass es sich um ein Werk Peter Paul Rubens handelt. 49,5 Millionen Pfund (damaliger Gegenwert: 77,24 Mio. Euro / 77,23 Mio. Dollar) bewilligte der kanadische Medientycoon Kenneth Thomson und verwies Johann Kräftner (Liechtenstein Museum, Wien-Vaduz) auf seinen Platz. Zudem soll er das Rekordbild einem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt und den Kaufpreis komplett von der Steuer abgesetzt haben.

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Spielerischer Durchmarsch: Am 3. Februar 2010 atmete die Auktionsbranche hörbar auf. Nach einer eher flauen Saison 2009 bescherte die aus dem Besitz der Deutschen Bank stammende Bronze endlich einen nennenswerten Rekord: Für 65 Millionen Pfund wechselte Alberto Giacomettis lebensgroße Skulptur L'homme qui marche (rechts im Bild) bei Sotheby's in London den Besitzer (Gegenwert: 74,18 Mio. Euro / 104,32 Mio. Dollar) ...

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... und überholte Gustav Klimts Portrait der Adele Bloch-Bauer II von 1912 - nicht zu verwechseln mit der "Goldenen Adele" von 1907. Das 2006 aus dem Belvedere an Maria Altmann restituierte Gemälde bescherte im November 2006 bei Christie's in New York mit 87,93 Millionen Dollar (damaliger Gegenwert: 68,81 Mio. Euro) Maria Altmann, ihrer Erbengemeinschaft und wohl auch ihrem Anwalt Randy Schönberg ein kleines Vermögen.

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14 lange Jahre führte Van Goghs Portrait Dr. Gachet die Liste der teuersten Kunstwerke der Welt an. Bei 82,5 Millionen Dollar (Gegenwert 2000: 67,18 Mio. Euro) fiel für dieses Bild 1990 bei Christie's in New York der Hammer. Der ursprüngliche Käufer soll der 1996 verstorbene Japaner Ryoei Saito gewesen sein. Dann tappte man lange Zeit im Dunkeln. Angeblich soll der neue und aktuelle Besitzer der Nudelmagnat Guido Barilla sein, dem auch Platz 8 (siehe Bild 10) gehören soll ...

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Am 17. Mai 1990 tätigte das japanische Papierunternehmen Daishowa Ashitaka - am Höhepunkt des Impressionisten-Hypes - seinen hochdotierten Prestigekauf und investierte via Sotheby's New York 78,1 Millionen Dollar (Gegenwert 2000: 63,6 Mio. Euro) für Auguste Renoirs Au Moulin de la Galette. Der derzeitige Verbleib des Gemäldes ist unbekannt. Als das Unternehmen Ende der 90er Jahre in Konkurs ging, soll es für kolportierte 50 Millionen Dollar in Privatbesitz gewechselt sein.

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Gerüchteweise soll (siehe auch Bild 8) sich Guido Barilla an Van Goghs Selbstportrait ohne Bart ergötzen. 1998 berappte er für das Werk bei Christie's in New York 71,5 Millionen Dollar (Gegenwert 2000: 58,22 Mio. Euro)

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Kurz vor dem Immobilien-Crash im Herbst 2008 ließ sich ein anonymer Käufer Francis Bacons Triptychon aus dem Jahr 1976 im Frühjahr bei Sotheby's in New York stolze 86,28 Millionen Dollar (damaliger Gegenwert: 55,93 Mio. Euro) kosten.

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Angesichts Mark Rothkos White Center aus dem Jahr 1950 sei Tobias Meyer in Tränen ausgebrochen. Der wegen seiner Coolness auch "Sotheby's 007" genannte Starauktionator wurde seinem Ruf gerecht und reichte das aus der Rockefeller-Sammlung stammende Werk 2007 für 72,84 Millionen Dollar (damaliger Gegenwert: 53,7 Mio. Euro) weiter. Aber solche Werke sind Mangelware und ihre Besitzer wollen sich nicht trennen, wie Kollegin Cheyenne Westphal, Direktorin der Abteilung für Zeitgenössisches bei Sotheby's in London, schilderte. 50 oder auch mehr Dollar-Millionen stellte sie einem Rothko-Besitzer in Aussicht. "Ja, schön. Und was mache ich dann mit dem Geld auf der Bank?", soll die lapidare Antwort des Umworbenen gelautet haben.

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Im Dollar-Ranking läge Claude Monets Bassin aux nymphéas, das im Juni 2008 bei Christie's in London für 40,92 Millionen Pfund (damaliger Gegenwert: 80,37 Mio. Dollar) den Besitzer wechselte auf Platz 8. Entsprechend dem Euro-Wechselkurs von 2008 fällt das Seerosen-Epos mit 51,69 Millionen Euro aber auf Platz 11 zurück. (Olga Kronsteiner, derStandard.at, 22.05.2010)

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