Wien - Neben der ORF-Geschäftsführung gerät auch Unternehmenssprecher Pius Strobl unter Druck. "Was der ORF-Unternehmenssprecher öffentlich verbreitet, mag zwar im Namen (von Teilen) der Geschäftsführung erfolgen, aber er spricht sicherlich nicht im Namen der ORF-Journalistinnen und -Journalisten", heißt es in einer Aussendung des ORF-Redakteursrats im Namen der Redakteurssprecher Fritz Wendl, Eva Ziegler und Dieter Bornemann.

Pius Strobl sei laut BKS kein Journalist im Sinne des ORF-Gesetzes und habe keinerlei journalistische Zuständigkeit, so die Redakteurssprecher, die darauf verweisen, dass der ORF-Kommunikationschef mitverantwortlich für das schlechte Image des ORF sei. 

Weiters: "Dazu kommt dann in den letzten Tagen auch noch, dass der Unternehmenssprecher den Abgang der "Universum"-Redaktion bagatellisierte, so tat, als würde das überhaupt nichts bedeuten und vor allem die von ihm verursachte, besonders peinliche "Spitzelaktion" am Rande der jüngsten Stiftungsratssitzung. Es gibt keine deutlichere Disqualifikation eines "Kommunikationschefs" als verantwortlich dafür zu sein, dass Tonaufzeichnungen von informellen Gesprächen, die Medienjournalisten mit Geschäftsführungsmitgliedern führten, hergestellt wurden. Und als wäre das noch nicht genug, versucht er nun auch noch in Erklärungen gegenüber Zeitungen die Verantwortung für das inakzeptable Vorgehen auf die von ihm damit Beauftragte abzuschieben." 

Die ORF-Journalistinnen und -Journalisten fordern von der nächsten Geschäftsführungssitzung am Donnerstag, dass dabei "eindeutige Konsequenzen" gezogen werden: "Unabhängig davon, wie diese ausfallen, machen wir jedenfalls darauf aufmerksam, dass Pius Strobl keinerlei Legitimation für Stellungnahmen zu journalistischen ORF-Belangen hat, die Zuständigkeit dafür liegt ausschließlich bei den gewählten Vertreterinnen und Vertretern der ORF-Journalistinnen und - Journalisten." (red)