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Leitungswasser wird häufiger bestellt als die Wiener Melange. – Die Geschäftsführung vom Café Landtmann hat darauf mit einem kostenpflichtigen "Wasserservice" reagiert.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Sei es krisenbedingt, der anhaltende Trend zu gesunder Ernährung oder die reine Gier: Heimische Lokalbesucher bestellen seit vergangenem Jahr erstmals mehr Leitungswasser als Wiener Melange. Darauf hat das Traditionscafé Landtmann in Wien jetzt reagiert und – womöglich auch krisenbedingt – die Notbremse gezogen.

Ein Krug Leitungswasser kostet dort seit neuestem 2,50 Euro, wie ein Leser beim Bezahlen der Rechnung feststellen musste. Der Ober bestätigte das auf Nachfrage des STANDARD. Die Regelung gelte seit 15. Juli. Wieso, wisse er nicht. Dafür müsse man die Geschäftsführung fragen, die am Mittwoch "leider nicht" im Hause war.

Im vergangenen März hatte Landtmann-Geschäftsführer Berndt Querfeld zuletzt mit der Presse über den Trend zur Gratiskultur gesprochen. Dass das Servieren von Wasser auch bezahlt werden müsse, werde nämlich oft vergessen. "Die Wirte geben bei Wasser immer Lokalrunden aus. Das ist, als würde ich ab zwanzig Grad Gratiseintritt in alle Freibäder gewähren."

Der Kubikmeter Wasser, also 1000 Liter, kostet in der Bundeshauptstadt übrigens derzeit 1,73 Euro. (mime, DER STANDARD, 18.7.2013)