Auf den ersten Blick bietet der neue OECD-Umweltbericht für Österreich verblüffend erfreuliche Daten. Dass etwa die Green Economy hierzulande bereits eine größere Rolle spielt als der Tourismus oder auch das Baugewerbe - das sollte vor allem jenen zu denken geben, die stets erklären, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende könnten wir uns nicht leisten, das sei wirtschaftlich nicht darstellbar.

Jetzt belegt die OECD: Genau dieser Sektor ist geradezu ein Jobmotor. Sogar in den Krisenjahren 2008 bis 2011 legte die Beschäftigung in der Green Economy um zwei Prozent zu, während der Österreich-Schnitt bei plus 0,4 Prozent herumdümpelte. Aber wer kann sich jetzt auf die Brust klopfen? Die Bundesregierung? Oder vielleicht doch Bundesländer wie Oberösterreich, wo die Green Economy seit Jahren forciert wird? Oder etwa das Burgenland mit dem Komplettumstieg auf erneuerbare Stromversorgung? Da sollte sich niemand mit fremden Federn schmücken.

Vor allem aber: Jetzt ist es die OECD, die genau das vorschlägt, wogegen sich die Bundesregierung lange schon querlegt - eine ökosoziale Steuerreform, die den Faktor Arbeit entlastet und Umweltsünder belastet, und außerdem die Abschaffung der Pendlerpauschale sowie der Steuerbegünstigung von Firmenwagen. Letztere unterstütze jene, die eh schon bessergestellt sind - belaste aber die Allgemeinheit. Sagt OECD-Umweltdirektor Simon Upton. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD, 7.11.2013)