Reden über Europa: Zu diesem Zweck trafen sich am 11. Mai Menschen tausende Menschen verteilt über den Kontinent zur politischen Diskussion. Über Grenzen und Meinungsunterschiede hinweg sollte so der Blick über den Tellerrand ermöglicht werden, um Trennendes und Verbindendes zu erkennen und zu besprechen.

Wie es den Gesprächspartnern bei "Europa spricht" dabei ergangen ist, welche Themen besprochen wurden und welche Erkenntnisse sie daraus gezogen haben, erzählen die TeilnehmerInnen in ihren persönlichen Feedbacks. Eine Auswahl der ersten Erfahrungsberichte sehen Sie in der folgenden Ansichtssache.

Zum Thema

"Das Gespräch hat mich bereichert, weil es 'Europa' ein Gesicht gegeben hat. Manchmal sind diese Konzepte abstrakt, daher ist es schön daran erinnert zu werden, dass Europa von Menschen geschaffen wird und aus Menschen besteht", so die Mailänder Studentin Marta Rizzo über ihre Skype-Konversation mit der Wiener Stadtplanerin Beatrice Stude.

Foto: marta rizzo

Zum Gespräch via Skype trafen sich auch Student Manuel Burgstaller und die in Italien arbeitende Unidozentin Susan George. "Ich war naiverweise der Meinung, dass es eine recht neue Entwicklung ist, sich in erster Linie als Europäer und dann erst als Bürger seines Heimatstaates zu fühlen. Meine Gesprächspartnerin überzeugte mich vom Gegenteil und ich bin sehr froh darüber", so der Student.

Foto: Manuel Burgstaller

"Es gibt doch so etwas wie eine europäische Identität und ein Bewusstsein, wie wichtig diese Gemeinschaft ist. Und rechte Politik bedient sich in unserer beider Länder ähnlicher Muster und Instrumente", das nahm die italienische Lokalpolitikerin Madeleine Rohrer aus ihrem Gespräch mit dem österreichischen Unternehmer Otto Simon mit.

Foto: Madeleine Rohrer

Elisabeth Kulmer über ihre Skype-Konversation mit dem italienischen Manager Matteo Negrini: "Wir sind in erster Linie Europäer und uns verbindet mehr, als uns trennt. Ich habe mehr mit Matteo gemein, als mit einigen Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin!"

Foto: Elisabeth Kulmer

"Wir haben in hundert Minuten vier große Themen besprochen: Elektromobilität, Basisdemokratie, Integration und die Orientierung in Richtung Russland beziehungsweise der USA", erzählt der fünfundfünzigjährige Verfahrenstechniker Christian Nerger über seine Diskussion mit Louis Müller.

Foto: Christian Nerger

29 Jahre Altersunterschied und eine Grenze trennen den tschechischen Michal Pitonak und seine österreichische Gesprächspartnerin Kerstin Martens. Sie trafen sich auf halbem Weg in Gmünd. "Es ist besser mit vermeintlichen 'Feinden' – wie einer anderen Supermacht – zu reden, als sie zu ignorieren und zu hoffen, dass die Probleme einfach von selber verschwinden", so Martens über einen Gesprächsaspekt.

Foto: Michal Pitonak

Service-Designer Mathias Hörlesberger erzählt über seine Gesprächspartnerin Carola Meyer: "Mein Match und ich waren zwar in vielen Dingen ähnlicher Ansicht, doch unsere Erfahrungen sind unterschiedlich. Sie hat schon ein stärker geteiltes Europa erlebt und hatte darum andere Sichtweisen auf die Dinge als ich."

Foto: Mathias Hörlesberger

Die Studentin Marlene Willimek lernte einiges von ihrer Unterhaltung mit dem Systemadministrator Chris Schwarz: "Ich nehme vor allem mit, dass es so viele Menschen in Europa geben muss, die die eigenen Ansichten teilen und die einfach 'mehr Europa' wollen."

Foto: Marlene Willimek

"Eine der besten Arten, für den Frieden zu arbeiten", fasste die deutsche Pastorin Sabine Denecke die Gesprächserfahrung mit der Wiener Stadtplanerin Beatrice Stude zusammen.

Foto: Sabine Denecke

Auch die 68-jährige Marjukka Mäkelä aus Finnland und der 28-jährige Student Andras Daradics trafen sich zum Skype-Gespräch: "Wir diskutierten über den Klimawandel, Einwanderung, Gesundheitsversorgung, Bildung und vieles mehr. Wir glauben an Europa und Zusammenarbeit", erzählte Marjukka. (ugc, 12.5.2019)

Foto: Marjukka Mäkelä