Panorama Coronavirus

Coronavirus: Geschäfte in Österreich schließen ab 19 Uhr, Italien meldet mehr Verstorbene als China

Livebericht

Verwirrung gab es rund um verpflichtendes Homeoffice ab Freitag: Eine entsprechende und versehentlich veröffentlichte Verordnung wird vom Ministerium überarbeitet

  • In Tirol stehen seit Donnerstag alle Gemeinden unter Quarantäne. Rausfahren darf man nur, wenn es keinen Arzt, keine Apotheke, keinen Nahversorger oder keine Bank gibt. Auch in Vorarlberg, Kärnten und in Salzburg wurden Gemeinden unter Quarantäne gestellt. Zuletzt betraf es in Salzburg das Gasteiner- und das Großarltal sowie die Gemeinde Flachau.
  • Österreichweit gab es mit Stand Donnerstag, 14.30 Uhr, 2.013 Infektionsfälle, nach Bundesländern: Tirol (464), Oberösterreich (371), Niederösterreich (305), Steiermark (282), Wien (234), Vorarlberg (151), Salzburg (127), Kärnten (50), Burgenland (29). Das Gesundheitsministerium hat sechs Todesfälle bestätigt. Neun Personen gelten aktuell als genesen.
  • Die Zahl der Todesfälle in Italien hat am Donnerstag jene in China überholt: Dort sind mittlerweile 3.405 Menschen an Covid-19 gestorben.
  • Geschäfte dürfen nur noch bis 19 Uhr offen haben. Nach einer Einigung der Sozialpartner sollen Risikogruppen und schwangere Handelsangestellte keinen Kundenkontakt mehr haben. Mitarbeiter im Geschäft werden mit Masken, Handschuhen und Plexiglas geschützt.
  • Parks und Spielplätze können geöffnet bleiben, es gibt keinen zentralen Erlass des Bundes, sie zu schließen. Den Ländern ist freigestellt, strengere Regelungen zu verordnen. Wichtig sei, mindestens einen Meter Sicherheitsabstand zu wahren.
  • Alle Kur- und Rehazentren werden ab dem Wochenende geschlossen.
  • Seit dem Start der Ausgangsbeschränkungen gab es Montag, Dienstag und Mittwoch zusammengerechnet 74.000 Arbeitslose mehr als am Sonntagabend.
  • Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen lanciert die Europäische Zentralbank ein Notfallprogramm im Volumen von 750 Milliarden Euro für neue Anleihenkäufe.
  • Das 38-Milliarden-Euro-Paket der Regierung im Überblick: Notfallhilfe von bis zu 15 Milliarden Euro für jene Firmen, die von den Maßnahmen der Regierung besonders betroffen sind. Das ist Geld, das direkt ausbezahlt wird, um Umsatzeinbußen auszugleichen. Für Garantien und Haftungen gibt es zusätzlich neun Milliarden Euro. Zehn Milliarden Euro machen gestundete und "herabgesetzte" Steuern aus, sagte Finanzminister Gernot Blümel.
  • Deutschland genehmigte die teilweise Ausfuhr von Schutzausrüstung, teilte das österreichische Wirtschaftsministerium mit. Zuvor hing etwa eine Lkw-Ladungen voller Atemschutzmasken an der Grenze zu Österreich fest, erste Lkws sollen seit Mittwoch unterwegs sein.
  • Alle Ämter werden in Österreich geschlossen, dafür gibt es aber eine Unterbrechung fast aller Fristen bis zum 30. April – das gilt etwa für Strafmandate, Asylverfahren oder Verfahren vor dem Verwaltungs- oder Verfassungsgerichtshof.
  • Das Außenministerium bittet Reisende, sich zu registrieren. Für Rückkehrer, die via Luftweg nach Österreich einreisen, gilt ab Mitternacht die Verpflichtung zur 14-tägigen Selbstquarantäne.

Weitere Informationen

Die Ages beantwortet Fragen rund um das Coronavirus unter der Nummer 0800 555 621. Sollten Sie Symptome aufweisen, rufen Sie bei der landesweit gültigen Gesundheitshotline 1450 an.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Coronavirus

Die aktuellen Zahlen zum Coronavirus

Podcast: Coronavirus-Lockdown – unser neues Leben in der Isolation

Richtiges Verhalten in heimischer Quarantäne

Aktuelle Covid-19-Situation in Österreich (Ages)

Bestätigte Fälle und Testungen in Österreich (Gesundheitsministerium)

Hinweise zur Situation und Verhaltensregeln in mehreren Fremdsprachen (Integrationsfonds)

(red, 19.3.2020)