Die Errichtung eines humanitären Korridors aus der Stadt Mariupol ist erneut gescheitert. Russland und die Ukraine beschuldigten einander, Evakuierungen zu behindern. Laut UNHCR sind mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet
Das Wichtigste in Kürze:
- Laut dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) wurden bis Sonntag im Ukraine-Krieg 364 Zivilistinnen und Zivilisten getötet, 759 wurden verletzt. Die wahren Opferzahlen dürften aber laut OHCHR erheblich höher sein.
- Die USA und die EU beraten derzeit über ein Importverbot für russisches Erdöl.
- Nach einem gescheiterten Evakuierungsversuch am Samstag ist auch am Sonntag ein neuer Anlauf für einen humanitären Korridor aus der weitgehend zerstörten Stadt Mariupol nicht gelungen. Kiew und Moskau beschuldigten sich gegenseitig, die Evakuierung zu behindern. Ärzte ohne Grenzen spricht von einer "katastrophalen" humanitären Lage in der Stadt. Am Sonntag war zu nächst auch ein humanitärer Korridor aus Charkiw geplant.
- Laut dem UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR sind mittlerweile mehr als 1,5 Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflüchtet.
- Für den Montag ist offenbar eine neue Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland geplant.
- Die Zahlungsdienstleister Mastercard und Visa haben ihren Betrieb in Russland ausgesetzt. Russische Kreditkarten würden im Ausland nicht mehr funktionieren, teilten die US-Konzerne in getrennten Erklärungen am Samstagabend mit.
- Das russische Außenministerium wirft Bundeskanzler Karl Nehammer "emotionale antirussische Rhetorik" vor, Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) soll "absurde Anschuldigungen" erhoben haben.
- In Österreich sind rund 3.000 Quartiere für ukrainische Kriegsvertriebene von Privaten und Zivilinitiativen bereitgestellt worden. Diese Quartiere stehen zusätzlich zu jenen von Bund und Ländern bereit.
- Als Reaktion auf ein neues Mediengesetz haben zahlreiche internationale Sender und Agenturen die Arbeit in Russland eingestellt. (red, 6.3.2022)