Es ist so weit, das wochenlange Gezerre um den roten Thron ist entschieden. Am Samstagnachmittag bekamen alle Genossinnen und Genossen Klarheit darüber, wer die SPÖ künftig anführen wird. Es ist Hans Peter Doskozil. Burgenlands Landeschef setzte sich mit 53,02 Prozent und damit gegen seinen Kontrahenten Andreas Babler durch. Der Traiskirchner Bürgermeister hatte mit 46,81 Prozent das Nachsehen.

Doskozil schloss in seiner Rede nach dem roten Wahlsieg umgehend eine Koalition mit den Freiheitlichen aus, ebenso neuerlich mit der ÖVP. Der Landeshauptmann holte nach der Verkündung des Ergebnisses außerdem Babler auf die Bühne. Das sei als "symbolischer Schritt des Aufeinanderzugehens" zu verstehen, sagte Doskozil und meinte damit die versuchte Einigung der unterschiedlichen Lager innerhalb der Sozialdemokratie. Zuvor verliefen die Parteitagsreden der beiden Kontrahenten als auch der Delegierten ohne jegliche Untergriffe. Das war in den vergangenen Wochen zweifellos nicht immer der Fall.

Über den SPÖ-Vorsitz sollten ursprünglich 609 Delegierte am Sonderparteitag in Linz entscheiden. Am Ende waren es aber nur 608 sein. Denn eine prominente Funktionärin wird mit Sicherheit fehlen: die scheidende SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die frühere Ministerin verzichtet auf einen Abschied am Parteitag. Rendi-Wagner erreichte nur Platz drei bei der Basiswahl. (Jan Michael Marchart, 3.6.2023)

Doskozil ist neuer SPÖ-Chef