Salzburg - "Ich glaube, es wird ein spannender und aufregender Sommer", sagte Peter Ruzicka, der neue Intendant der gestern Abend eröffneten Salzburger Festspiele, heute, Samstag, in der ORF-Radio-Reihe "Im Journal zu Gast". "Das Theater sollte auch Erregungen auf der Bühne bieten - der neue 'Don Giovanni' wird dafür sicher einstehen." Der Mozart-Zyklus, der im Hinblick auf das Mozart-Jahr 2006 begonnen wird, hätte "zwangsläufig" mit dieser Oper begonnen werden müssen. Die neue Produktion, die als erste Festspielpremiere des Sommers heute Abend im Großen Festspielhaus über die Bühne geht, wäre in einem "Geben und Nehmen" zwischen Regisseur Martin Kusej und Dirigent Nikolaus Harnoncourt erarbeitet worden: "Wir sind da sehr weit gekommen. (...) Für mich ist es ein neuer Maßstab in der Rezeption des 'Don Giovanni'", so der Intendant. Auch mit der Neuinszenierung des "Jedermann", die morgen, Sonntag, auf dem Programm steht, glaube man, "mit der Lesart von (Regisseur Christian, Anm.) Stückl die richtigen Fragen an das Stück zu stellen." "Produktive Unruhe gehört zum Theater", kommentierte Ruzicka die Unstimmigkeiten der letzten Tage zwischen Betriebsrat und Festspielleitung. Die enorme Belastung durch die zahlreichen Premieren, die vorzubereiten seien, habe "dazu geführt, dass wir die Kräfte der Mitarbeiter bis zum Äußersten anspannen mussten." Was die Finanzen angehe, zweifle man nicht an der Vertragstreue von Sponsor Alberto Vilar und freue sich über einen neuen fünften Generalsponsor. "Die Sorge geht in Richtung der Subventionsgeber." Man brauche Planungssicherheit. Ruzicka betonte die Umwegrentabilität der Festspiele: "Volkswirtschaftlich gesehen sind wir produktiv. Wenn wir dieses Bewusstsein schärfen, wird man eher Verständnis haben für unsere Nöte". Bezüglich der von ihm (neben der Salzburger Festspiel-Intendanz) angestrebten Vertragsverlängerung als Leiter der Münchner Opern-Biennale stünden die entscheidenden Gespräche noch aus. (APA)