Salzburg - Das Direktorium der Salzburger Festspiele zog am Freitag Bilanz über die erste Saison des neuen Intendanten - und feierte "den mit Abstand erfolgreichsten Abschluss seit dem Ende der Karajan-Ära". 211.900 Karten konnten abgesetzt werden, die Auslastung betrug fulminante 93,5 Prozent (deren 90 waren es im Jahr 2000 gewesen, in seiner letzten Saison schaffte Gerard Mortier 92 Prozent).

Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf betrugen 21,75 Millionen Euro, was ein Plus von 1,3 Millionen gegenüber 2001 bedeutet. Der Voranschlag konnte, wie berichtet, um 1,6 Millionen übertroffen werden. Die Saison würde daher "sicher" mit einem positiven Abschluss beendet werden, erklärte Gerbert Schwaig-hofer, der zwar nicht zur Kritik sämtlicher Abteilungsleiter an seinem Führungsstil Stellung nehmen wollte, aber meinte, er werde wohl auch bei der nächstjährigen Pressekonferenz anwesend sein.

2003 wird es, wie Intendant Peter Ruzicka erklärte, nur vier szenische Opern-Neuproduktionen geben: Stefan Herheim inszeniert die Entführung aus dem Serail , Martin Kusej La clemenza di Tito , David McVicar Les Contes d'Hoffmann und Dieter Dorn die Uraufführung von Hans Werner Henzes L'Upupa und der Triumph der Sohnesliebe . Wiederaufgenommen werden Don Giovanni , Don Carlo , Das weite Land und Jedermann . Schauspielchef Jürgen Flimm bringt Johann Kresniks Peer Gynt , Büchners Woyzeck und mit Verspätung Macht nichts von Elfriede Jelinek. (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 31.08.2002)