Bühne
... allein ihm fehlt der Glaube
Dem Verwaltungsrat des Zürcher Schauspielhaus fehle der Glaube an eine Trendwende und verteidigt Entlassung
Zürich - Der Verwaltungsratspräsident des
Schauspielhauses Zürich, Peter Nobel, hat die Entlassung des
künstlerischen Direktors Christoph Marthaler verteidigt. Marthaler
habe gewusst, was auf ihn zukomme, sagte Nobel in einem Interview des
Schweizer "Tages-Anzeigers". Eine Rücknahme der Entlassung hält Nobel
für möglich, falls jemand mehr Geld zur Verfügung stelle. Er habe seit Anfang Juni vergeblich versucht, mit Marthaler
Gespräche zu führen, sagte Nobel. Vorvergangene Woche habe er ihm
mitgeteilt, dass er eine Vereinbarung für eine vorzeitige
Vertragsauflösung entwerfen werde. Den Entwurf habe er Marthaler
zugeschickt. Marthaler habe am vergangenen Freitag erklärt, er sei
nicht zu einer gemeinsamen Vereinbarung bereit. Nobel übermittelte
diesen Bescheid tags darauf dem Verwaltungsrat, der sich darauf zum
Handeln entschlossen habe.
Die Entlassung des international gewürdigten Theatermanns bereits
nach der zweiten Saison begründete Nobel damit, dass im
Verwaltungsrat der Glaube an eine Trendwende fehle. Für Dienstagabend
war auf Initiative des Publizisten Roger de Weck und des
Schriftstellers Adolf Muschg hin eine Protestversammlung im
Theaterhaus Gessnerallee geplant. (APA/AP)