Graz - Grünen-Chef Alexander Van der Bellen hat die Abwahl von Bundesgeschäftsführerin Michaela Sburny von der Bundesliste bedauert. "Mein Wunsch war das nicht", meinte er zu Medienvertretern am Rande des Bundeskongress der Partei am Sonntag in Graz. Auch Sburny gab sich "enttäuscht". Die Grünen hätten bei ihren Bundeskongressen immer einige "Unwägbarkeiten", meinte sie. "In diesem Fall hat es mich getroffen", so Sburny. Die Bundesgeschäftsführerin war im Rennen um Platz Fünf überraschend Burgenlands Listenerster Christiane Brunner unterlegen.

 

"Sensationelles" Ergebnis für den Chef

Diese werde sicher eine Verstärkung im Nationalrat in Sachen Energiepolitik sein, betonte Van der Bellen. Sein eigene Ergebnis bei der Wahl bezeichnete Van der Bellen als "sensationell" für die Grünen. Der Professor hatte mit 84,6 das bisher schwächste Ergebnis bei einer Wahl zum Spitzenkandidaten eingefahren.

Vize-Parteichefin Eva Glawischnig verteidigte das Resultat Van der Bellens mit dem Argument, man sei eben "keine Führerpartei". Sburnys Abwahl sei zur Kenntnis zu nehmen, erklärte Glawischnig weiter. Diese sei vor dem Hintergrund der Diskussion um die Unvereinbarkeit ihrer beiden Funktion - als Bundesgeschäftsführerin und Mandatarin - zu sehen, argumentierte sie.

Bruno Rossmann konnte am Sonntagnachmittag noch das Rennen um Platz Acht für sich entscheiden. Dieser gilt aber nicht mehr als Fixmandat für den Einzug in den Nationalrat. (APA)