Tafel mit Heeres-Logo: knapp verklebt anstatt zur Gänze verhüllt.

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Wien/Klagenfurt - Kurzgeschorene Schädel, schwarze Jacken mit Totenkopf-Logo. Problemlos konnte auch heuer wieder eine Gruppe von Neonazis am umstrittenen Kriegsveteranen-Treffen am Kärntner Ulrichsberg teilnehmen. Ein Journalist der slowenischen Volksgruppe wurde als unerwünscht zurückgewiesen. Auch ein Gebet in slowenischer Sprache wurde verboten. Das Bundesheer übernahm wieder den Shuttledienst und stand vor dem Gipfelkreuz Ehrenwache.

Neu war, dass heuer Ehrentafeln des Bundesheeres "verhüllt" werden sollten. Wie das geschah, findet man auch im Büro von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) unbefriedigend: "Sie hätten schon deutlicher verhüllt werden können", heißt es aus dem Ministerbüro auf Anfrage des Standard. Anstelle die Tafeln ganz zu verhängen, wurden sie lediglich mit einem Zettelchen überklebt. Eine "zynische Verhöhnung des Ministers", ärgert sich Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl. Nächstes Jahr, verspricht man im Verteidigungsressort, wird so und so alles anders: "Da sind die Tafel dann verlegt. Das ging sich heuer zeitlich nicht aus." Ob das Heer ganz der Feier fernbleibt, wie es Zinggl fordert? "Heuer gab es deutliche Einschränkungen, wie es nächstes Jahr wird, werden wir noch sehen." (pm, stein/DER STANDARD Printausgabe, 23. September 2008)