Wien - Bildungsministerin Claudia Schmied ist noch lange keine Finanzministerin, hat aber schon ihre Vorstellungen dazu. So würde sie bei der Steuerreform eine Vereinfachung des Systems anstreben. Das Nulldefizit sieht sie nicht als politisches Ziel an sich an. Schulden seien gerechtfertigt, wenn sie zur Finanzierung langfristiger Ziele dienen, sagte Schmied, die von SPÖ-Parteichef Werner Faymann als "Wunschkandidatin" für das Amt der Finanzministerin genannt wurde, in mehreren Tageszeitungen (Dienstag-Ausgaben).

"Ich würde es ablehnen, einen Kredit aufzunehmen, um mit dem Geld auf Urlaub zu fahren. Aber ein Kredit, um Investitionen zu tätigen und zum Beispiel eine Wohnung anzuschaffen, das macht einen Unterschied", so die Ministerin in der "Tiroler Tageszeitung". Nach ihrem finanzpolitischen Credo gefragt, sagte Schmied in der "Presse": "So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig." Der Schlüssel für die Zukunft liege in der Infrastruktur. "Bei Energieversorgung, Verkehr und Bildung müssen wir sicher mehr investieren", erklärte sie in "Österreich". (APA)