Uwe Scheuch ist neuer BZÖ-Landesparteiobmann in Kärnten.

Foto: GERT EGGENBERGER

Klagenfurt - Ein klares Votum für den neuen Parteiobmann hat am Samstag der außerordentliche Parteitag des Kärntner BZÖ gebracht. Uwe Scheuch (39) erhielt im Klagenfurter Konzerthaus 96,2 Prozent der Delegiertenstimmen. In dieser Funktion ist er damit Nachfolger des vor 35 Tagen tödlich verunglückten Jörg Haider. Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Frühjahr 2009 solle aber Landeshauptmann Gerhard Dörfler sein, kündigte Scheuch in seiner Antrittsrede an.

"Ich werde dafür sorgen, dass Du 2009 Landeshauptmann wirst", sagte der Parteiobmann in Richtung Dörfler. Man rede nicht täglich über Gemeinsamkeiten, man lebe die Gemeinsamkeit, beschrieb Scheuch sein Verhältnis zu Dörfler, das in manchen Medien in den vergangenen Wochen als angespannt beschrieben wurde. "Es geht kein Blatt Papier zwischen uns", betonte auch der angesprochene Dörfler.

Ortstafel-Konflikt: Es müsse klargestellt sein, dass Kärnten den Staatsvertrag erfüllt habe

In der Frage der zweisprachigen Ortstafeln in Südkärnten will Scheuch "den eingeschlagenen Weg weitergehen". Es müsse ein für alle Mal klar gestellt sein, dass Kärnten den Staatsvertrag erfüllt habe. Ebenso klar müsse aber auch sein, dass das Zusammenleben zwischen Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung "über weite Strecken friktionsfrei" verlaufe. "Wir haben aber eine Tradition, und diese Tradition werden wir weiter verteidigen", sagte Scheuch. In Sachen Minderheitspolitik forderte er den Staat Slowenien auf, sich "tunlichst nicht" in die Innenpolitik Österreichs einzumischen.

Auch das Thema Zuwanderung und Kriminalität fand Eingang in die Rede Scheuchs. "Wir haben die geringste Kriminalität und Zuwanderung und am wenigsten Asylwerber. Solange ich diese Partei führe, wird es so bleiben", erklärte der Parteichef. Auch die Saualm - wenn auch ohne das dort befindliche umstrittene "Sonderlager" für Asylwerber - wurde erwähnt, allerdings im Zusammenhang mit den Kabarettisten Dirk Stermann und Christof Grissemann. Scheuch empfahl den beiden vom BZÖ heftig attackierten Satirikern einen Urlaub in Kärnten - eben auf besagter Saualm. "Die Kärntner Tradition ist eine sehr hohe und niemand darf sie angreifen", rief Scheuch ins Publikum.

Der Parteitag in Klagenfurt war insgesamt stark vom Gedenken an den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider geprägt. Praktisch jeder Redner bezog sich auf den im Oktober tödlich Verunglückten. Den etwa 1.000 Besuchern im Konzerthaus wurde ein Manifest mit dem Titel "In seinem Geist mit neuer Kraft" präsentiert. Auch Witwe Claudia richtete sich mit einigen sehr persönlichen Worten an die Delegierten. (APA)