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STANDARD: Sie sind im Juli als Vizerektorin der Donau-Uni Krems zurückgetreten. Gab es das Angebot der DUW damals schon?

Pellert: Nein. Als ich die Donau-Uni verließ, war aber klar: Es gibt mich wieder am Markt. Nachdem ich als Bildungsforscherin viel in Deutschland war und dementsprechende Kontakte hatte, war es aber nicht überraschend, dass ein Angebot aus dieser Richtung kam.

STANDARD: Sie haben den Ruf aus Berlin also rasch erhört?

Pellert: Die Gespräche mit den Trägern der neu entstehenden Uni, der Klett Gruppe und der Freien Uni (FU) Berlin, haben sich über den Sommer gut entwickelt, bis wir im Herbst handelseins geworden sind.

STANDARD: Die FU gehört ja zu den deutschen Exzellenz-Unis. Was können Sie zur Klett Gruppe sagen?

Pellert: Bekannt ist wahrscheinlich vor allem der Klett-Verlag. Die Gruppe ist aber vor mehr als zehn Jahren verstärkt in den Bildungsmarkt eingestiegen, betreibt einige Fern-FHs und hat hier Expertise aufgebaut. Nun geht es um ein erweitertes Projekt - nämlich eine neue Uni aufzubauen. Die Fern-FHs sind ein erprobtes Angebot, das sich an berufstätige Leute richtet, und die benötigen eben einen hohen Anteil an E-Learning. Auch an der DUW wird dieser Anteil hoch sein, gut gemischt mit Präsenzphasen - ein Blended-Learning-Konzept.

STANDARD: Wie wird das Offert der neuen Universität aussehen?

Pellert: Wir bieten Masterstudien an, aber auch verschiedene Zertifikatskurse. Einzelne Module können zu längeren Fortbildungen verknüpft werden. Zu Beginn gibt es die vier Departments für Wirtschaft und Management, für Kommunikation, für Bildung und für Gesundheit. In puncto Lebenslanges Lernen geht es vor allem darum, dass es zu guten Kooperationen zwischen der Wirtschaft und Bildungseinrichtungen kommt.

STANDARD: Also um maßgeschneiderte betriebliche Weiterbildungen?

Pellert: Genau. Das ist auch eine Schiene unseres Angebots.

STANDARD: Wie viele Studienplätze wird die DUW bieten?

Pellert: Nächsten Herbst sollen drei Masterprogramme starten, bei denen ein laufender, etwa quartalsmäßiger Einstieg möglich ist. Die Präsenzphasen wollen wir jeweils übersichtlich halten, also bei etwa 20 Leuten. Mir liegt auch viel daran, dass es zwischen den Angeboten Synergien gibt.

STANDARD: In welcher Hinsicht?

Pellert: Etwa dass es bestimmte Module in mehreren Programmen gibt. Das Thema Organisationsentwicklung betrifft z. B. Bereiche wie Security-Management, Gesundheitsmanagement oder Bildungsmanagement gleichermaßen. (Bernhard Madlehner, DER STANDARD, 24.11.2008)